Durch Brille und Kontaktlinsen haben sich die meisten Betroffenen an die Situation gewöhnt, doch viele wollen sich nicht damit abfinden, morgens mit einem verschwommenem Schleier vor den Augen aufzuwachen. Sie alle haben eines gemein: Sie leiden an einer sogenannten Hornhautverkrümmung, auch Stabsichtigkeit oder griechisch Astigmatismus genannt. Der Begriff Stabsichtigkeit entspringt dem Umstand, dass bei einer Hornhautverkrümmung die Hornhaut nicht gleichmäßig sondern, bedingt durch Narben oder andere Ursachen, ungleichmäßig gewölbt ist. Dies hat zur Folge, dass einfallende Lichtstrahlen nicht richtig gebündelt werden können und so ein verzerrtes Abbild erzeugen. Dadurch vereinen sie sich auf der Netzhaut nicht in einem einzigen Punkt, sondern als verschwommene Linie oder Stab, wodurch eine klare Sicht verhindert wird. Dieser Zustand kann anhand einer Lasertherapie korrigiert werden, ca. 100.000 Betroffene nutzen derzeit jährlich diese Möglichkeit.
Was sind Formen einer Hornhautverkrümmung?
Im Allgemeinen wird grob zwischen einer regulären und einer irregulären Hornhautverkrümmung (auch Astigmatismus genannt) unterschieden. Beim regulären Astigmatismus handelt es sich um eine Form der Hornhautveränderung die sich sowohl im Laufe des Lebens entwickeln, als auch angeboren sein kann. Hierbei liegt eine Abweichung von der normalen Krümmung der Hornhaut vor, die dafür sorgt, dass das durch die Pupille hindurch tretende Licht verschieden gebrochen und in den einzelnen Richtungen unterschiedlich aufgelöst wird. Dies kann dazu führen, dass ein rundes Objekt strich- bzw. stabförmig erscheint.
Der irreguläre Astigmatismus dagegen kann beispielsweise durch eine sehr unregelmäßige Wölbung der Hornhaut wie bei einer Fehlbildung oder nach einer Vernarbung zustande kommen, die Brechkraft ist hierbei daher von Punkt zu Punkt unterschiedlich. Weitere Informationen finden sich beispielsweise in der medizinischen Datenbank der AOK.
Hornhautverkrümmung lasern: Welche Varianten der Therapie gibt es?
Die mittlerweile am häufigsten angewendete Technik mit Blick auf das Hornhautverkrümmung Lasern ist die sogenannte LASIK-Methode. Sie wird normalerweise ambulant durchgeführt. Hierbei wird die Hornhaut ringförmig aufgeschnitten, aufgeklappt und mit dem Laser hobelähnlich geglättet, bis die Verkrümmungen und Unebenheiten nahezu verschwunden sind. Anschließend wird die aufgeklappte Hornhaut wieder zugeklappt, im Normalfall saugt sie sich fest und wächst von selber wieder an. Wird zum Aufschneiden der Hornhaut ebenfalls ein Laser verwendet, spricht man von Femto-Lasik. Für gewöhnlich wird hier bereits am nächsten Tag ein nahezu normales Sehvermögen erreicht und der Patient gilt als arbeitsfähig, muss also keine zusätzlichen Krankentage hierfür einplanen.
Eine dritte Möglichkeit des Hornhautverkrümmung Laserns bietet die Lasek/PRK-Operation, die wie die vorgenannten Behandlungsmethoden ambulant und mit örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Diese Therapie wurde zu Beginn der 1990er Jahre fast zeitgleich mit der Lasik eingeführt. Hierbei wird die oberste Hornhautschicht zuerst mittels einer speziellen Alkohollösung aufgeweicht und dann mit einem Schaber (Lasek) zur Seite geschoben. Nach der Korrektur wird das Stück Hornhaut, auch Hornhautepithel genannt, wieder zurück geschoben. Hierbei kann es jedoch ca. zwei bis drei Monate dauern, bis sich die Sehkraft stabilisiert hat, ein annähernd normales Sehvermögen stellt sich bereits nach einigen Tagen ein. Zum Schutz muss hierbei im Gegensatz zu anderen Behandlungen noch für ca. 4 Tage eine spezielle Linse getragen werden.
Hornhautverkrümmung lasern: Gibt es Beachtenswertes?
Eine leicht verschwommene Sicht direkt nach der Operation ist normal, doch birgt die Lasertherapie wie jeder andere operative Eingriff Risiken, die es zu bedenken gilt. Einer der wichtigsten Punkte ist hierbei die richtige Auswahl des behandelnden Arztes. Um eine möglichst adäquate Behandlung zu gewährleisten sollte hier neben den geeigneten Apparaturen auch auf eine hinreichende Erfahrung im Bereich der refraktiven Chirurgie (Fachbegriff für Augenoperationen) geachtet werden. Ist dieser Punkt geklärt, sind noch weitere medizinische Risiken zu bedenken, da eine erhöhte Lichtempfindlichkeit oder auch Augentrockenheit nach dem Eingriff keine Seltenheit sind. Auch eine Beeinträchtigung der Seefähigkeit in der Dämmerung oder eine Unter- bzw. Überkorrektur, die eine weitere Behandlung notwendig machen, sind nach einer Augenoperation immer wieder der Fall. Fakt ist, dass die Risiken des Hornhautverkrümmung Laserns mit der Zunahme der zu behebenden Sehschwäche steigen (deshalb auch hier die Empfehlung der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt), jedoch auch, dass wirklich schwere Komplikationen wie zum Beispiel das Einwachsen der oberflächlichen Hornhautschicht, was ebenfalls zeitnah in einem neuen Eingriff behoben werden muss, selten der Fall sind. Generell wurde bei ca. 90% der behandelten Patienten eine deutliche Verbesserung der Sehkraft festgestellt.
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Meine Mutter hat eine Hornhautverkrümmung und denkt deshalb über eine Augenlaser-Behandlung nach. Interessant, dass die LASIK-Methode heutzutage am häufigsten angewandt wird. Meine Mutter wird sicher erleichtert reagieren, wenn ich ihr berichte, dass diese Behandlung meist ambulant durchgeführt wird und sie somit keinen Klinikaufenthalt zu erwarten hat.