Seit Corona arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause, denn das ist sicherer bezüglich des Ansteckungsrisikos. Was vor Corona auch nicht so relevant wie heute war: Viele Heim-Büros sind jedoch nicht für die tägliche Arbeit von acht Stunden ausgelegt,
Zudem bekommt der Körper durch das Home-Office viel weniger Bewegung. Wir zeigen Ihnen, welche Gefahren dadurch entstehen und wie Sie diese vermeiden können.
Home-Office hat erheblichen Einfluss auf unseren Körper
Viele Menschen wurden Anfang 2020 wegen des zu hohen Ansteckungsrisikos am Arbeitsplatz ins Home-Office geschickt. Doch die Ausstattung zu Hause ist mit Blick auf die Ergonomie nicht unbedingt mit der des Arbeitsplatzes vergleichbar. Im schlimmsten Fall wird die Arbeit am zu niedrigen Küchentisch und auf einem harten Holzstuhl ausgeführt.
Was für einen kurzen Plausch mit Freunden bequem sein kann, ist für die konzentrierte Arbeit über acht Stunden aber nicht unbedingt förderlich. Nutzt man dazu noch einen Laptop, der aus Platzgründen über ein Trackpad bedient wird, können sich schnell einseitige Fehlhaltungen einschleichen, die anfangs noch nicht einmal bemerkt werden. Denn wenn wir konzentriert arbeiten, entziehen sich leichte Schmerzen schnell unserem Fokus.
Schlimmer noch: Der Körper neigt dazu, diese Fehlhaltungen zu kompensieren, indem er eine Schonhaltung einnimmt. Dadurch wird die einseitige Belastung noch weiter verstärkt. So entsteht eine Art Teufelskreis, die im schlimmsten Fall zu chronischen Belastungsschmerzen führen kann.
Weniger Bewegung
Durch die Arbeit im Home-Office fällt der Fußweg zur Bahn oder die Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit weg. Diese Zeit- und Stress-Ersparnis empfinden viele Arbeiter als positiv. Sie vergessen dabei aber, dass ihr Körper dadurch viel weniger Bewegung bekommt.
Auch der Weg zur Toilette oder zum Kühlschrank ist in der Regel kürzer als auf der Arbeit. Durch die Kommunikation via Videokonferenz entfällt zudem auch der Gang zum Meetingraum oder zum Büro der Kollegen. Dadurch wird die Anzahl der täglichen Schritte weiter minimiert. Noch problematischer wird die eingeschränkte Bewegung durch eine nicht ergonomische Einrichtung des Arbeitsplatzes.
Einseitige Belastung
Wer von zu Hause arbeiten möchte, der benötigt in den meisten Fällen einen PC, einen Schreibtisch und einen Stuhl. Zum PC gehören wiederum ein Monitor, eine Maus und die Tastatur. Ist die Peripherie nicht ergonomisch aufeinander abgestimmt, kann das zu Problemen führen. Besonders in Home-Office-Situationen, die aufgrund von Corona relativ schnell umgesetzt worden sind, blieben diese Faktoren meist unberücksichtigt.
Das Arbeiten mit einem Trackpad oder einer unergonomischen Maus hat zusätzlich einen negativen Effekt auf Arme und Hände. So hat die Arbeit im Home-Office erhebliche Folgen für unseren Körper und kann zu Belastungsschmerzen führen.
Bei anhaltenden Schmerzen zum Arzt
Treten Beschwerden über mehrere Tage auf und lassen sich auch nicht durch Bewegung beheben, ist der Besuch beim Arzt empfehlenswert. Orthopäden können der Ursache durch spezielle Untersuchungen auf den Grund gehen. Zusätzlich kann auch der Besuch bei einem Neurologen sinnvoll sein. Die können nicht nur die Nerven, sondern auch Motorik und Koordination untersuchen.
Um Bandscheibenvorfälle auszuschließen, ist eine Untersuchung im Kernspintomographen die beste Lösung, denn damit lassen sich Struktur und Funktion von Gewebe genauer betrachten. Dazu eignen sich am besten die sogenannten geschlossenen MRTs. Der Patient muss sich zur Untersuchung in eine enge Röhre legen. Dort können durch ein Magnetfeld Schnittbilder des Körpers erzeugt werden.
Diese Prozedur stellt aufgrund der Enge und der lauten Geräusche Menschen vor eine große Herausforderung, die unter Platzangst leiden. Daher bieten einige Krankenhäuser spezielle Kernspintomographen an, die durch angenehme Licht-, Ton- und Videoeffekte eine beruhigende Atmosphäre für Angstpatienten schaffen können, wie zum Beispiel bei der Kernspintomographie in Trier. Hier hat man sich darauf spezialisiert, MRT-Untersuchungen auch denjenigen zu ermöglichen, die Ängste haben, aber auf die Einnahme von Beruhigungsmitteln verzichten wollen.
Folgen von fehlender Ergonomie
Wenn einseitige Belastungen über einen längeren Zeitraum nicht kompensiert oder behandelt werden, können sie im schlimmsten Fall zu chronischen Beschwerden führen. Zu den am weitesten verbreiteten Belastungserscheinungen im Home-Office gehören:
- Mausarm (RSI-Syndrom):
Die Belastungsstörung wird durch eine oft wiederholte stereotype Belastung, meist durch die Arbeit mit Maus und Tastatur, verursacht. Symptome sind diffuse Schmerzen und Kribbeln im Nacken-, Schulter-, Arm- und Handbereich.
- Karpaltunnelsyndrom:
Durch eine dauerhaft ungünstige Hand-Haltung werden die am Handgelenk verlaufenden Nerven geschädigt. Der Karpaltunnel verengt sich und drückt auf die Nerven. Symptome sind Missempfindungen, Schwäche beim Greifen bis hin zum Muskelschwund.
- Tennisellbogen:
Dieses Syndrom entsteht ebenfalls durch eine einseitige Beanspruchung der Hand und wird durch eine allgemeine Körperfehlhaltung noch begünstigt. Schmerzen machen sich meist im Ellbogen bemerkbar, können aber auch in die Hand oder in den Rücken strahlen
- Bandscheibenvorfall:
Das Gewebe der Bandscheibe wird durch Fehlhaltung und falsche Belastung zwischen den Wirbeln nach außen gedrückt. Durch den Druck auf die Nervenwurzeln des Rückenmarks entstehen starke Schmerzen, die den Gang zum Arzt meist unausweichlich machen.
Lösungen für körperschonendes Arbeiten von zu Hause
Ein erster wichtiger Schritt ist es, den Arbeitsplatz zu Hause ergonomisch einzurichten.
Höhenverstellbare Schreibtische bieten die Möglichkeit, vom Sitzen in den Stand zu wechseln und so einseitige Belastungen zu vermeiden. Es gibt sogar elektrisch betriebene Schreibtische, die so programmiert werden können, dass sie die Höhe automatisch alle zwei Stunden verändern. So neigt man nicht dazu, die Änderung der Körperhaltung zu vergessen.
Zur Schonung der Hände gibt es ergonomische Mäuse. Die werden mit einer vertikalen Handhaltung bedient und werden deshalb auch Vertikalmäuse genannt. Durch die entlastende Handhaltung werden Anspannungen vermindert, was wiederum vorbeugt gegen Mausarm, Tennisellbogen und Karpaltunnelsyndrom.
Das Angebot an ergonomischen Stühlen ist ebenfalls sehr groß. Sie verfügen meist über eine Lordosenstütze für den unteren Rücken und bieten viele Einstellungsmöglichkeiten, mit denen sich der Stuhl ergonomisch auf jeden Körper anpassen lässt.
Zudem sollte die Zeit, die durch den Wegfall des Arbeitsweges gespart wird, für Sport genutzt werden. Der Körper ist selbst durch leichte Dehnübungen besser auf die Belastungen vorbereitet. Zudem gibt es viele Übungen, die in den Arbeitsalltag implementiert werden können.
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