Die Blutegeltherapie kann in vielen Fällen Schmerzen lindern.
Die Blutegeltherapie kann in vielen Fällen Schmerzen lindern.

Die Blutegeltherapie als alternative Heilkunde wird schon lange praktiziert. Bereits lange vor Christus nutzten die Menschen die heilende Kraft der kleinen blutsaugenden Tierchen. Grundsätzlich gilt: Bei allem was weh tut, enzündet ist, anschwillt können die Blutegel helfen!

Wogegen hilft eine Blutegeltherapie?

Blutegel werden insbesondere bei Durchblutungsstörungen jeglicher Art eingesetzt und können daher insbesondere bei Abszessen, Thrombosen, Venenentzündungen, Arthritis, Arthrose, Bandscheibenerkrankungen, Besenreisern, Blutdruckerkrankungen, Bluthochdruck, chronischen Entzündungen, Furunkeln, Gallenkoliken, Gelenkrheumatismus oder Gelenkentzündungen, Gicht, Hämorrhoiden, Multipler Sklerose, Phlegmonen, Polyarthritis, Unterschenkelgeschwüre, etc. erfolgreich eingesetzt werden.

Behandlung mit Blutegeln – wie funkioniert das genau?


Grundsätzlich kann der ganze Körper mit Blutegeln behandelt werden, bei der Behandlung mit Blutegeln sollten jedoch empfindliche und dünne Hautstellen wie Handinnenflächen oder Brustwarzen vermieden werden.
Ebenfalls sollte der Blutegel nicht direkt auf die Wunde oder die betroffenen Körperstellen platziert werden, sondern daneben. Eine Behandlung dauert ca. 1 bis 1,5 Stunden. Die Blutegel beißen sich nach dem Ansetzen mit ihren kleinen beweglichen Zähnen in der Haut fest. Von einem solchen Biss spürt man kaum mehr als ein kleines Stechen oder Ziehen, da der Speichel des Blutegels nicht nur zahlreiche heilende Wirkstoffe enthält, sondern auch ein Mittel, welches eine direkte Schmerzreduktion an der Bissstelle hervorruft Der Blutegel saugt dann etwa eine Stunde; ist er satt, fällt er von alleine ab. Die Wunde blutet ca. 12 Stunden nach. Der Patient wird mit Verbandsmaterial versorgt, welches er alle 2 Stunden wechseln sollte. Insgesamt beläuft sich der Blutverlust auf 40 bis 50 ml.
Wichtig – vor der Behandlung mit Blutegeln: nicht direkt unmittelbar davor duschen oder duftende Cremes oder Parfüm benutzen, da der Blutegel vermutlich nicht anbeißen wird. Ihm ist der natürliche Geruch des Menschen am liebsten, dann wird er auch genügend Appetit haben, sodass er die für einen Blutegel üblichen 10-15 ml Blut saugt.

Wirkstoffe Hirudin, Calin und Eglin

Insgesamt konnten bislang an die 40 Wirkstoffe, die im Speichel des Blutegels enthalten sind, herausgefunden werden. Folgenden Wirkstoffen wird eine besondere Bedeutung beigemessen: Zum einem den gerinnungshemmenden und schmerzlindernden Substanzen Hirudin und Calin, welche letztendlich die Durchblutung bzw. die lokale Mehrdurchblutung fördern und dem Eglin, welchem eine antibiotische und somit entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird.

Risiken einer Blutegeltherapie

Bei der Blutegeltherapie handelt es sich um eine erprobte Therapieform mit langer Tradition – Risiken oder Komplikationen gibt es eigentlich nicht. Marcumar-Patienten sollten auf Grund ihrer chemisch herbeigefügten Blutgerinnungshemmung definitiv von einer Blutegelbehandlung absehen. Wenn hier der Egel eingesetzt wird, besteht die Gefahr, dass die Wunde sich nicht wieder schließt und der Patient mit einer akuten Blutung klinisch behandelt werden muss. Auch nicht eingesetzt werden sollten Blutegel bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung und natürlich bei Schwerst-Anämikern, damit ihnen nicht das Blut genommen wird, was sie ohnehin schon zu wenig haben.

Wer führt eine Behandlung mit Blutegeln durch?

Eine Blutegeltherapie wird in klassischen Naturheilpraxen angeboten. Von einer Selbstbehandlung sollte unbedingt abgesehen werden, da das Anlegen der Blutegel an der richtigen Stelle und die Nachversorgung der Wunde von Spezialisten erfolgen sollte.
Eine Liste mit Behandlern findet man auf der Website der deutschen Blutegelzuchtanstalt ZAUG (Zentrum für Arbeit und Umwelt Gießen): www.blutegel.de

 

Bildquelle:
*: Blutegeltherapie: Alfred Heiler  / pixelio.de

Von Team apotheken-wissen.de

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