Zahnarztangst ist ein weitverbreitetes Problem. Viele Patienten leiden bereits Tage vor dem Zahnarzttermin unter Panikattacken und Schlafstörungen. Anderen wird kurz vor dem Betreten der Praxis übel und der Stressfaktor steigt kontinuierlich. Der Körper spannt sich spätestens auf dem Behandlungsstuhl stark an, der Blutdruck schnellt in die Höhe.
Doch das muss nicht sein. Es gibt zahlreiche Methoden und Tipps gegen die Dentalphobie. Hier werden verschiedene Lösungen aufgeführt.
Das Gespräch suchen
Aufgrund der zunehmenden Angstpatienten haben sich viele Praxen längst mit der Thematik beschäftigt und passende Behandlungsmethoden entwickelt. Wer Angst vor dem Zahnarztbesuch hat, sollte damit offen umgehen und die Praxismitarbeiter beim ersten Telefonat darüber informieren. Wissen die Fachkräfte Bescheid, können diese ihr Verhalten entsprechend anpassen und sensibler vorgehen.
Ist der richtige Arzt noch nicht gefunden, lohnt es sich eine Praxis auszuwählen, die auf die Angsttherapie spezialisiert ist. Dort sind Angstpatienten besonders gut aufgehoben, weil das Personal entsprechend geschult ist. Beim Ausfüllen eines Fragebogens, was in diversen Praxen heute üblich ist, sollte die Angst unbedingt erwähnt werden, damit darauf eingegangen werden kann. Vielen Angstpatienten ist es beispielsweise sehr wichtig, dass sie der Arzt detailliert darüber aufklärt, welche Gerätschaften er für welche Anwendungen verwendet und was genau bei der Behandlung vorgeht. Das Wissen über die Vorgehensweise hilft vielen dabei ihre Ängste zu überwinden und Geräusche zuzuordnen. Die Vereinbarung eines Handzeichens, das den Arzt über Schmerzen des Patienten informiert und ihn zum Innehalten auffordert, ist ebenfalls ein wichtiges Kommunikationsmittel. Angstpatienten können die Behandlung damit selbstständig unterbrechen, was ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens gibt.
Spritzen bei Angst vor Schmerzen
Gründet die Angst lediglich auf die Furcht vor den eventuellen Schmerzen, die bei einer Zahnbehandlung auftreten können, ist die örtliche Betäubung ein wirkungsvolles Mittel. Qualifizierte Zahnärzte sind in der Lage Spritzen so zu verabreichen, dass sie vom Patienten kaum zu spüren sind. Innerhalb von rund 15 Minuten ist die entsprechende Stelle betäubt und kann in der Regel schmerzfrei behandelt werden. Sollte jedoch auch Angst vor Spritzen bestehen, sind alternative Lösungsansätze erforderlich.
Lachgas zur Entspannung
Eine wirkungsvolle Möglichkeit gegen die Zahnarztangst ist Lachgas. Es wird Patienten über eine Nasenmaske zugeführt. Durch Einatmen gelangt das Gas in die Lunge und wirkt direkt. Patienten fühlen sich innerhalb weniger Minuten leicht und werden merkbar entspannter.
Bach-Blüten gegen Panik
Bach-Blüten sind ein bewährtes Mittel gegen Angst. Dabei handelt es sich um pflanzliche Bestandteile, die schonend konserviert werden. Besonders bekannt sind die sogenannten Rescue-Tropfen, die sowohl beim Menschen als auch bei Tieren Ängste mindern können.
Das Präparat enthält unter anderem Auszüge aus Springkraut, Kirschpflaume und Weiße Waldrebe. Wie das Naturheilkunde-Portal bestätigt, konnten die positiven Auswirkungen der Einnahme von Bachblüten gegen Angstzustände aufgrund von Zahnarztbesuchen nachgewiesen werden. „14 Zahnärzte haben ihre Erfahrungen mit den bekannten „Rescue-Remedy“-Tropfen und mit der Bach-Blüte „Mimulus“ (Gefleckte Gauklerblume) an insgesamt 312 Angstpatienten dokumentiert“, heißt es online. „Von den insgesamt 107 Patienten mit der meisten Angst gaben 94% derjenigen, die „Rescue-Remedy“ bekamen, und 84% derjenigen, die „Mimulus“ erhielten, an, dass die Tropfen ihnen geholfen haben, die Angst zu reduzieren.“ Rescue Tropfen gibt es in Apotheken rezeptfrei.
Eine Begleitung organisieren
Häufig hilft es mit einer vertrauten Person gemeinsam zum Arzt zu gehen. Das gibt Zuversicht und kann die Angst verringern. Ein guter Freund, Familienmitglieder oder der Partner sind sicherlich gerne bereit den Angstpatienten zu begleiten und mit der Anwesenheit Trost zu spenden.
Musik bei Panik vor Praxisgeräuschen
Bei vielen Menschen beginnt das Herz bereits beim Gedanken an die typischen Zahnarztgeräusche wie wild zu klopfen. Besonders der Bohrer sorgt für erhöhten Puls und Schweißausbrüche. Sind es hauptsächlich die Geräusche, die für die Ängste verantwortlich sind, kann beruhigende Musik helfen. Dazu einfach Kopfhörer aufsetzen und die Lieblingsmusik einschalten. In einer Vielzahl der Zahnarztpraxen wird diese Methode erfolgreich genutzt.
Denkmuster durchbrechen
Die Behandlungsmöglichkeiten von Zahnproblemen in Deutschland sind sehr gut. Praxen werden immer moderner, Personal ist besser geschult und selbst extrem ängstliche Patienten finden geeignete Ansprechpartner mit optimaler Ausbildung.
Grundsätzlich kann es helfen gewohnte Denkmuster und Verhaltensweisen bewusst und in Ruhe zu überdenken. Zahnärzte sind Helfer, welche die Zahngesundheit erhalten beziehungsweise wiederherstellen können. Der regelmäßige Zahnarztbesuch ist daher elementar, um dauerhaft von schönen, starken und gesunden Zähnen zu profitieren.
Angstpatienten sind gut beraten, sich die Vorteile der Behandlungsmöglichkeiten vor Augen zu führen. Empfehlenswert ist es beispielsweise sich einige Tage vor dem Zahnarztbesuch den positiven Ausgang der Behandlung vorzustellen. Die positive Beschäftigung mit der Thematik sollte regelmäßig wiederholt werden, um die negativen Emotionen nach und nach abzustellen. Meditation, Autogenes Training und ähnliche Entspannungsübungen fördern den Stressabbau.
Welt der Wunder hat eine Angstpatientin auf ihrem Leidensweg begleitet und dokumentier welche verheerenden Folgen die Dentalphobie auf Dauer haben kann. Wege aus dem Teufelskreis der Angstzustände werden im Video zur Sendung vorgestellt:
Tipps zur Zahnpflege, um das Gebiss langfristig gesund zu halten, haben wir in diesem Ratgeber aufgeführt.
Fazit
Es gibt zahlreiche Tricks um die Dentalphobie zu überwinden und den Zahnarztbesuch als etwas Positives zu bewerten. Sollten alle hier aufgeführten Ratschläge nichts helfen, ist die Beratung von einem auf Angstpatienten spezialisierten Zahnarzt ratsam.
* Bildquellen / Nachweis zu Bildern unter pixabay.com: Harald_Landsrath (Zahnarztstuhl), renatalferro (Kind), WolfBlur (Bachblüten), peterscode (Dental-Instrumente)
Interessant, dass sich aufgrund der zunehmenden Angstpatienten viele Praxen längst mit der Thematik beschäftigt und passende Behandlungsmethoden entwickelt haben. Da bei mir bald Implantate eingesetzt werden müssen, brauche ich unbedingt einen einfühlsamen Zahnarzt. Ich werde mir jetzt einfach bei mehreren Ärzten Termine machen.
Meine Frau traut sich oftmals nicht, den Zahnarzt zu besuchen. Vielleicht wäre Lachgas ein hilfreiches Mittel gegen ihre Angst. Am besten sucht man auch einen Zahnarzt aus, dem man vertrauen kann.
Ich suche nach einem Zahnarzt für Implantate, der sich mit Angstpatienten auskennt. Interessant, dass sich viele Praxen längst mit der Thematik beschäftigt und passende Behandlungsmethoden entwickelt haben. Ich werde meine Suche mal um den Begriff „Angsttherapie“ erweitern.
Vielen Dank für den Beitrag zur Angst vor dem Zahnarzt. Meine Cousine hat regelmäßig Panikattacken vor jedem Zahnarztbesuch, vorallem seitdem sie an Karies leidet. Gut zu wissen, dass es helfen kann seine Denkmuster bewusst wahrzunehmen, zu überdenken und man sich über die Wichtigkeit der Zahngesundheit im Klaren sein sollte.