Die Chlamydieninfektion zählt zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Die Chlamydien (ihr medizinischer Begriff heißt Chlamydia Trachomatis) sind Bakterien, die unterschiedliche Infektionskrankheiten auslösen können. Durch vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr werden die Chlamydien übertragen. Da der Krankheitsverlauf sowohl bei Frauen als auch bei Männern oft ohne Beschwerden verläuft oder nur sehr leichte und kaum spürbare Beschwerden auftreten, bleibt eine Chlamydieninfektion oft über einen längeren Zeitraum unbemerkt. Dabei kann sich theoretisch jeder leicht anstecken, wobei junge Frauen und Männer häufiger von dieser Infektion betroffen sind. apotheken-wissen.de informiert in diesem Beitrag über die Chlamydieninfektion, die Chlamydien-Ansteckung und Chlamydien-Übertragung, die Symptome, die Chlamydien-Diagnose und die Therapie.
Chlamydieninfektion: Ansteckung und Übertragung
Definitiv keine Übertragung und Ansteckung mit Chlamydien erfolgt durch Küsse, Umarmungen, gemeinsames Baden oder gemeinsam benutzte Handtücher, Gläser, Teller oder Besteck. Ebenfalls sind Toilettenbrillen oder Schwimmbäder nicht dafür bekannt, Chlamydien zu übertragen.
Die Symptome einer Chlamydieninfektion
Nachstehende Anzeichen können auf eine Chlamydieninfektion hinweisen.
Symptome einer Chlamydieninfektion bei Frauen:
- Scheidenausfluss
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen im Unterbauch
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutungen
- Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr
Symptome einer Chlamydieninfektion bei Männern:
- Schmerzen beim Wasserlassen
- schmerzvolle Schwellung der Hoden
- wässriger/weißlicher Ausfluss aus dem Penis
Die genannten Symptome einer Chlamydieninfektion können sich bereits nach einer Woche zeigen, aber Achtung: sie können sich auch erst sehr viel später oder gar nicht zeigen! Denn: bei ca. der Hälfte aller Personen, die sich mit Chlamydien infiziert haben, machen sich überhaupt keine Symptome bemerkbar.
Diagnose einer Chlamydieninfektion
Durch einen einfachen Abstrich-Test lässt sich schon nach wenigen Tagen eine Chlamydieninfektion nachweisen. Bei der gynäkologischen Untersuchung kann der Abstrich am Muttermund, am Gebärmutterhals, an der Harnröhre, dem After, dem Rachen oder an den Augen vorgenommen werden.
Liegt eine Chlamydieninfektion vor, sollten alle Personen, die sexuelle Kontakte zu der infizierten Person hatten, informiert werden und sich untersuchen und ggf. behandeln lassen.
Wie erfolgt eine Behandlung der Chlamydieninfektion?
In einem früh entdeckten und diagnostizierten Stadium ist eine einfache Antibiotika-Behandlung ausreichend. Die Heilungschancen sind sehr gut. Eine Vermeidung von allen Arten des Geschlechtsverkehrs oder die Benutzung von Kondomen in der Zeit der Behandlung sind angeraten, um das Risiko einer neuen oder wieder erstarkenden Chlamydieninfektion zu vermeiden.
Wichtig zu wissen: Eine Chlamydieninfektion heilt nicht von alleine aus!
Mögliche Folgeerkrankungen einer Chlamydieninfektion
Da eine Chlamydieninfektion nicht von alleine ausheilt, können sich weitere Erkrankungen ergeben.
Mögliche Folgeerkrankungen einer Chlamydieninfektion bei Frauen:
- Entzündungen im Beckenbereich
- chronische Unterleibsschmerzen
- verklebte Eileiter
- Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter
- Unerfüllter Kinderwunsch / Unfruchtbarkeit
- Leberentzündungen (eher selten)
Mögliche Folgeerkrankungen einer Chlamydieninfektion bei Männern:
- Harnröhrenverengungen
- Prostataentzündungen
- Nebenhodenentzündungen
- Gelenkentzündungen (eher selten)
Chlamydieninfektion während der Schwangerschaft
Zu Beginn einer Schwangerschaft wird bei der Vorsorgeuntersuchung routinemäßig ein Chlamydien-Test durchgeführt. Bei einer positiv festgestellten Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Denn: Ist eine Schwangere infiziert oder sie infiziert sich während der Schwangerschaft, kann die Infektion auf das ungeborene Kind übertragen werden. Dies kann zu Früh- oder Fehlgeburten führen. Der Erreger kann auch noch während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden, das dann mit einer gefährlichen Lungenentzündung und/oder einer Augenentzündung reagiert.
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* Bildquelle: Juergen Jotzo / pixelio.de