Small Penis Syndrome
45% der Männer sind nicht zufrieden, dabei könnten sie es zu mindestens 85% sein *

Viele Männer sind um die Dimensionierung ihres Penis besorgt, wie eine Studie des British Journal of Urology aufzeigt. Bei der repräsentativen Online-Umfrage gaben 45 % der männlichen Teilnehmer an, mit der Größe ihres Penis unzufrieden zu sein. Demgegenüber hoben 85 % der befragten Frauen hervor, dass die genitale Ausstattung ihrer Partner genau richtig sei. Diese Diskrepanz lässt eine andere Wahrnehmung erkennen und wird von Experten als Small Penis Syndrome (SPS) bezeichnet.

Was als Durchschnitt angesehen wird

Viele Männer sind mit ihrem Geschlechtsteil unzufrieden und wünschen sich einen größeren Penis. In verschiedenen Studien wurde untersucht, welche Penisgröße als durchschnittlich definiert werden kann. Klinische Studien mit über 11.000 Teilnehmern ergaben beispielsweise, dass das durchschnittliche männliche Geschlechtsteil im erigierten Zustand eine Länge von 14,48 Zentimetern, einen Umfang von 12-13 Zentimetern und einen Durchmesser von etwa 3,9 Zentimetern aufweist. Ausgewertet wurden nur die Fälle, in denen tatsächlich gemessen und nicht nur nach der Größe gefragt wurde.

Grundsätzlich sind bei der Penismessung einige Aspekte zu berücksichtigen. Zum einen werden Krümmungen nicht berücksichtigt, zum anderen darf der Penisumfang nicht mit dem Penisdurchmesser gleichgesetzt werden. Während der Durchmesser die gedachte kürzeste Verbindung von einer Seite zur anderen des Penis wiedergibt, beschreibt der Penisumfang den vollen Kreisumfang des erigierten Gliedes.

Ein biologischer Nachteil ist erst dann anzunehmen, wenn der erigierte Penis so kurz ist, dass er nicht in die Vagina einzudringen vermag. Bei einer Größe von unter 1,6 cm im erigierten Zustand sprechen Mediziner von einem sogenannten „Mikropenis“, der eine Fortpflanzung erheblich erschwert.

Ursachen des Small Penis Syndrome

Wenn bei Männern mit völlig normalen Körpermaßen die Vorstellung, einen zu kleinen Penis zu haben, zunehmend die Gedanken dominiert und das Verhalten im Alltag bestimmt, wird von dem Small Penis Syndrome gesprochen. Dabei handelt es sich um eine Unterart der Dysmorphophobie, einer Erkrankung, bei der die Betroffenen befürchten, durch einen für andere nicht oder nur geringfügig sichtbaren Defekt stark entstellt zu sein.

Etwa zwei Drittel der unzufriedenen Männer gaben in der Studie des British Journal of Urology an, dass ihre Sorgen in der Kindheit begannen, als sie ihr Organ mit dem anderer Jungen verglichen. Die Wahrnehmungsstörung wird daher auch als „Umkleidekabinen-Syndrom“ bezeichnet. Das restliche Drittel hatte im Jugendalter durch das Betrachten von Sex- und Pornofotos Zweifel am eigenen Körper entwickelt.

Verlässliche Zahlen über Häufigkeit, Alter oder Geschlecht von Dysmorphophobikern gibt es noch nicht, da dies noch nicht umfassend statistisch untersucht wurde. Sicher ist, dass es sich um keine seltene Störung handelt.

Wie die Wahrnehmungsstörung behandelt werden kann

Viele Betroffene gehen ihr wahrgenommenes Problem in der Form an, dass sie sich mit dem Thema Penisvergrößerung auseinandersetzen. Während operative Eingriffe mit einem erheblichen Risiko einhergehen und im ungünstigen Fall zu einer dauerhaften erektilen Dysfunktion führen können, gilt der Einsatz von speziellen Penis-Expandersystemen als schonender und dennoch zielführend. Solche Systeme führen durch eine Zugkrafterzeugung zu einer Penisvergrößerung. Oftmals können Männer das Small Penis Syndrome bereits hinter sich lassen, wenn der Penisumfang beziehungsweise die Größe des Gliedes um wenige Prozentpunkte gesteigert werden konnte.

Eine weitere Möglichkeit, um die Wahrnehmung zu verbessern, ist die Psychotherapie. Es gibt inzwischen einige Studien, die zeigen, dass kognitive Verhaltenstherapie bei Patienten mit Dysmorphophobie wirksam ist. Auch Serotonin-Wiederaufnahmehemmer haben sich als wirksam erwiesen. Betroffene begeben sich häufig nicht rechtzeitig in Behandlung, meist aus Scham oder Unkenntnis, dass sie an einer psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandelbaren Erkrankung leiden.

* Bildquelle: Pexels / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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