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Scharlach: eine bakterielle Infektionskrankheit, gegen die es keine Impfung gibt. *

Bei Scharlach handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Streptokokken verursacht wird. Sie betrifft vor allem Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahren und kann, anders als Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Windpocken, mehr als einmal bei ein und derselben Person ausbrechen. Besonders gefährlich ist Scharlach für Babys, da hier der sogenannte mütterliche Nestschutz keine Infektion verhindern kann und diese naturgemäß besonders empfindlich auf die Krankheit reagieren. Eine Scharlach Impfung ist nicht möglich, die beste Vorsorge gegen das Auftreten einer Infektion ist das Meiden anderer erkrankter Kinder.

Scharlach: Symptome und Verlauf

Ursächlich für ein erstes oder bei dieser Krankheit auch für ein mehrfaches Erkranken an Scharlach ist die Tatsache, dass als Auslöser der Erkrankung nicht nur eines, sondern drei Toxine in Frage kommen. Durch die Gabe von Antibiotika kann jeweils immer nur Immunschutz gegen eines der drei aufgebaut werden. Gegen diese drei Toxine kann auch nicht geimpft werden, deshalb enfällt die oftmals pragmatische Vorbeugung in Form einer Scharlach Impfung.

Eines der typischen Symptome bei Scharlach ist die sogenannte Erdbeerzunge. Diese verdankt ihren Namen einer glatten, lackähnlichen Oberfläche mit hervorstehenden Geschmacksknospen, die entfernt an die Oberfläche einer reifen Erdbeere erinnert. Die Inkubationszeit beträgt normalerweise zwischen zwei und vier Tagen. Üblicherweise äußern sich die ersten Symptome in Form von hohem Fieber, Erbrechen, einer Entzündung des Rachenraumes sowie Anfällen von Schüttelfrost. Weitere Anzeichen können Bauch- und/oder auch Kopfschmerzen darstellen. Im weiteren Verlauf färbt sich der Rachen feuerrot und sowohl die Mandeln als auch die Mundschleimhaut nehmen eine typische fleckige Färbung an, zusätzlich weist die Zunge einen weißen Belag auf, der jedoch innerhalb von vier Tagen wieder verschwindet.

Zusätzlich beginnt ab dem zweiten bis vierten Tag ein fleckiger, samtartiger, nicht juckender Ausschlag, sich über den gesamten Körper auszubreiten. Er beginnt meist an den Innenseiten der Oberschenkel sowie in der Leistengegend und weitet sich aus, bis nur noch das Dreieck um Mund und Kinn frei bleibt. Bei wiederholter Ansteckung kann dieser Ausschlag allerdings ausbleiben. Nach ein bis drei Wochen beginnt der Ausschlag, zu verblassen, um sich schließlich von der Haut abzuschälen. Was viele nicht wissen: Auch Erwachsene sind vor einer Erkrankung an Scharlach nicht gefeit, allerdings geschieht dieses wesentlich seltener als im Kindesalter. Die Symptome hierbei sind durchaus ähnlich, jedoch suchen Erwachsene in vergleichbarer Situation oft später einen Arzt auf, da sie nicht mit der Möglichkeit einer Scharlacherkrankung rechnen und die Symptome häufig fehlinterpretieren.

Scharlach: Möglichkeiten der Diagnose und Therapie

Im Normalfall reicht dem behandelnden Arzt ein Blick auf die typischen Symptome um die Diagnose Scharlach stellen zu können. Für die genaue Bestimmung wird üblicherweise noch ein Abstrich aus dem Rachen entnommen. Innerhalb von Minuten kann anhand von Schnelltests normalerweise festgestellt werden, inwiefern es sich bei Streptokokken um die Ursache handelt. Die Übertragung kann anhand von Tröpfcheninfektion oder auch durch verunreinigtes Spielzeug erfolgen.

Um bleibende Schäden bei den Patienten, egal in welchem Alter, zu verhindern muss bei Feststellung so schnell wie möglich mit der Behandlung durch Antibiotika begonnen werden. Weitere Behandlungen betreffen vor allem die Linderung der Symptome, besonders schwer fällt den Patienten durch die starken Halsbeschwerden häufig das Schlucken. Es empfiehlt sich daher, diese durch Tees, kalte Getränke, Gurgeln und auch die Einnahme von weichen bzw. flüssigen Speisen wie Suppen, mit Honig gesüßtem Tee oder kaltem Joghurt zu lindern und so die Lebensgeister langsam wieder zu wecken. Gegen das Fieber können zusätzliche senkende Mittel eingesetzt werden.

Prognose und Wissenswertes über Scharlach

Bei normaler Behandlung verläuft die Krankheit in der Regel komplikationslos. Durch die Behandlung mit Antibiotika ist die Ansteckung normal bereits nach 24 Stunden gebannt, die Symptome werden gemildert und es beginnt die Genesung. Nach ca. sechs bis neun Tagen beginnt der Hautausschlag, sich zurück zu bilden. Wird jedoch auf die Zugabe von Antibiotika verzichtet ist festgelegt, dass das betroffene Kind erst nach vollständigem Abklingen der Symptome wieder eine Gemeinschaftseinrichtung betreten darf. Auch hier gilt: je früher die Krankheit erkannt und therapiert wird desto geringer ist das Risiko für Komplikationen und Spätfolgen wie beispielsweise Nierenentzündung oder auch rheumatisches Fieber.

Die Gefahr, ein weiteres Mal an Scharlach zu erkranken, bleibt jedoch bestehen. Wird Scharlach bei Schwangeren festgestellt und schnellstmöglich behandelt besteht normalerweise keine große Bedrohung für das ungeborene Kind, jedoch sollte die Krankheit trotzdem mit erhöhter Aufmerksamkeit und in enger Absprache mit den Ärzten behandelt werden um jegliches Risiko zu vermeiden.

* Bildquelle: Coloures-pic / Fotolia.com

Von Team apotheken-wissen.de

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