Erstmals rückten die psychischen Erkrankungen mit 13,6 Prozent an allen Ausfalltagen auf Platz 3 der Fehlzeiten vor. Damit setzt sich ein jahrzehntelanger Trend fort: Vor 15 Jahren machten Depressionen & Co. nur 6,6 Prozent aller Fehltage aus und lagen noch auf dem 6. Platz. Eine alarmierende Entwicklung, die der DAK-Gesundheitsreport auch für das erste Halbjahr 2012 feststellt.
Ingesamt hingegen betrachtet gibt es zumindest keine Verschlechterung in Sachen Krankenstand in Deutschland: Deutschlands Arbeitnehmer meldeten sich im ersten Halbjahr 2012 genau so häufig krank wie ein Jahr zuvor. Der Krankenstand lag unverändert bei 3,6 Prozent.
Handlungsbedarf besonders bei den psychischen Erkrankungen
Betrachtet man die alarmierende Entwicklung und den damit verbundenden Anstieg der Krankmeldungen, die eine psychische Erkrankunge als Ursache haben: „Die Zahlen machen deutlich, dass der Handlungsbedarf für Betriebe bei Arbeitsorganisation und Prävention wächst“, kommentiert Herbert Rebscher, Chef der DAK-Gesundheit, die Entwicklung. Experten sehen unter anderem in mehr Stress und beschleunigten Arbeitsprozessen Risikofaktoren für psychische Erkrankungen.
Unterschiede zwischen den Bundesländern
Auch im ersten Halbjahr 2012 bestanden Unterschiede zwischen den Bundesländern: In den westlichen Bundesländern (mit Berlin) betrug der Krankenstand durchschnittlich 3,4 Prozent. Im Osten lag er bei 4,5 Prozent. „Es ist kaum möglich, schon jetzt eine Prognose zum Krankenstand für das gesamte Jahr abzugeben“, sagt Rebscher.
Literatur zum Thema Burnout
* Bildquelle: Matthias Preisinger / pixelio.de
Textquelle: Pressemitteilung der DAK-Gesundheit