Magenband OP Voraussetzungen - apotheken-wissen.de
Für viele ist die Magenband OP der letzte Ausweg aus einer lebensbedrohlichen Abwärtsspirale *

Der Begriff Adipositas bezeichnet starkes Übergewicht bei Menschen, das für Leben und Gesundheit ein hohes Risiko beinhaltet und, sofern dem nicht entgegen gewirkt wird, nicht selten sogar bis zum Tod führen kann. Für viele Betroffene, die es nicht schaffen, diesen Zustand zum Guten zu kehren, ist eine sogenannte Magenband OP (Gastric Banding) der letzte Ausweg, um aus dieser Abwärtsspirale noch entrinnen und ein leichteres und gesünderes Leben zu führen. Doch was bedeutet eine Magenband OP genauund welche Voraussetzungen muss der Patient mitbringen?

Hintergrundinformationen Magenband OP

Im Rahmen einer Magenband OP wird ein Band aus Silikon um den oberen Teil des Magens geschlungen. Diese Band soll verhindern, dass der Magen in Zukunft nicht noch mehr als nur eine kleine Portion Nahrung zu sich nehmen kann. Anhand eines frühen Sättigungsgefühles wird signalisiert, dass dieser Punkt erreicht ist und nicht überschritten werden sollte. Diese modernen Magenbänder sind heutzutage verstellbar. Mithilfe einer Kochsalzlösung, die von extern in das Innere des Bandes gefüllt werden kann, wird die Menge, die dieser kleine Teil des Magens an Nahrung aufnehmen kann, genau festgelegt und kann nach und nach angepasst werden.

Kostenübernahme Krankenkasse? Magenband OP Voraussetzungen

Damit niemand auf die Idee kommt, sich das Leben mit dem Einsetzen eines Magenbandes zu leicht zu machen: Eine Magenband OP ist mit Sicherheit kein Spaziergang und sollte immer der letzte Ausweg sein, um sich vor schweren gesundheitlichen Schäden oder Schlimmerem zu bewahren. Damit die Kosten einer solchen OP von der Krankenkasse übernommen werden bzw. diese überhaupt durchgeführt wird müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein.

Zuallererst muss klar sein, dass sämtliche Versuche, das Gewicht doch noch auf ein gesünderes Maß zu reduzieren, gescheitert sind. Und nicht nur muss es klar sein: es muss auch belegt werden. Der Arzt muss offiziell feststellen, dass es sich um eine krankhafte Fettleibigkeit handelt. Von einer solchen spricht man in der Regel bei einem Body Maß Index (BMI) von über 40, es sei denn es liegen bereits ernsthafte gesundheitliche Schäden vor, in diesem Fall genügt ein BMI von über 35. Sofern für diese Notwendigkeit eine ärztliche Bestätigung vorliegt, übernehmen die meisten Krankenkassen auch die Kosten für den Eingriff. Diese können zwischen 5.000 und 10.000 Euro betragen.

Notwendige Maßnahmen vor, während und nach der Magenband OP

Bei einer Magenband OP handelt es sich um einen sogenannten minimal invasiven Eingriff, was bedeutet, dass keine größere Operationswunde entsteht, da dieser fast ausschließlich über eine Bauchspiegelung erfolgt. Trotzdem sollten einige Maßnahmen beachtet werden, da die Operation unter Vollnarkose durchgeführt wird und sie auch sonst die gängigen Risiken einer OP beinhaltet wie zum Beispiel Blutungen, Wundheilungsstörungen oder auch Infektionen.

Es ist daher ein Krankenhausaufenthalt von ca. 4-6 Tagen vorgesehen. Um eventuelle Störungen wie Depressionen oder hormonelle Erkrankungen festzustellen, die eine solche Magenband OP ausschließen würden, findet vor dem Eingriff eine Voruntersuchung durch den Arzt statt, um letztendlich abschließend zu bestätigen, dass die OP stattfinden kann. Im Rahmen der Nachsorge werden nach der Magenband OP einmal jährlich Lage und Verträglichkeit des Magenbandes kontrolliert um zu gewährleisten, dass keine Komplikationen auftreten und das Magenband seinen vorgegebenen Zweck erfüllt.

Wie geht das Leben nach einer Magenband OP weiter?

Durch das Setzen eines Magenbandes wird der Patient gezwungen, sein Leben in Hinblick auf die Ernährung und weitere Umstände von Grund auf zu ändern. Schließlich ist es jetzt wichtiger denn je „auf sein Bauchgefühl zu hören“, da jeder Bissen, den er zu viel zu sich nimmt, oftmals unweigerlich zu Erbrechen führen kann. Auch die Art der Lebensmittel muss angepasst werden.

Des Weiteren ist es unabdingbar, die Nahrung gut zu kauen, da große Stücke schnell wieder zu Schwierigkeiten führen können. Viele Betroffene haben bestätigt, dass das eigentliche Magenband nur einen kleinen Teil der Veränderung darstellt, der wesentlich größere Teil findet im Kopf und durch neue Verhaltens- und Essgewohnheiten statt. Wichtig ist, dass vor allem auf den Verzehr von Süßigkeiten und Schokolade langfristig verzichtet wird, da diese den schmalen Durchgang im Magen leichter passieren und daher die Wirkung des Magenbandes aufheben können. Theoretisch ist es möglich, das Magenband für den Rest des Lebens im Körper zu behalten, es ist jedoch auch machbar, dieses irgendwann wieder entfernen und den Eingriff rückgängig machen zu lassen. Dies ist besonders für junge Menschen ein Anreiz, auf diese Art ein neues Leben zu beginnen, jedoch müssen für einen Eingriff bei Jugendlichen unter 18 Jahren massive gesundheitliche Gründe vorliegen.

* Bildquelle: mojzagrebinfo / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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