Bei einem Herzinfarkt muss alles blitzschnell gehen. Lebensrettende Maßnahmen müssen ergriffen werden, es geht um Leben und Tod, jede Sekunde kann entscheidend sein. Nach dem Herzinfarkt dagegen ist Ruhe eines der wichtigsten Mittel. Hier folgt ein entscheidender Schritt zur Genesung und Wiedereingliederung in den Alltag. Wie verhält man sich richtig? Welche Lebensweise ist die passende? Was darf ich und was nicht? Diese Fragen müssen nun geklärt und der Alltag neu gestaltet werden.
Die psychologische Seite nach einem Herzinfarkt
Ein Problem, dem sich viele Patienten neben vielen anderen stellen müssen, ist das Gefühl der Schwäche wenn es darum geht, andere um Hilfe zu bitten. Hier ist jedoch genau der umgekehrte Fall gegeben, es ist absolut okay, zuzugeben, wenn man sich für manche Tätigkeiten noch nicht in der Lage fühlt. Dies zu erkennen und zu sehen dass man selber nicht schwächer ist, als die vielen Gleichgesinnten, die jeden Tag auf ihre Gesundheit achten müssen, ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Normalität. Ängste und Depressionen können daher noch längere Zeit nach dem Infarkt zu den Begleiterscheinungen gehören. Beispielsweise auf der Seite Herzfit-Service können sich Betroffene, Angehörige und Interessierte über das Thema Leben nach Herzinfarkt informieren, medizinischen Rat einholen und auch Kontakt zu weiteren Betroffenen suchen. Denn es ist häufig leichter, ein solches Erlebnis nicht alleine, sondern mit Gleichgesinnten aufzuarbeiten.
Was passiert nach überstandenem Herzinfarkt?
Bei einem Herzinfarkt müssen zunächst alle lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden. Ist der Herzinfarkt abgewehrt: Noch im Krankenhaus werden Patienten auf die Medikamente eingestellt, die sie von nun an dauerhaft einnehmen müssen, um beispielsweise die Blutfettwerte bzw. den Blutdruck zu normalisieren, Thrombosen zu verhindern sowie die Pumpleistung des Herzens zu verbessern.
Auch wird eine Auswahl an Medikamenten wie Betablocker zusammen gestellt, die die Betroffenen möglichst immer bei sich haben sollten. Im Rahmen von Routineuntersuchungen wird in regelmäßigen Abständen die Dosierung der Medikamente sowie die Werte kontrolliert, was dazu führt, dass durch die moderne Medizin die Sterblichkeitsrate nach einem Herzinfarkt nachweislich reduziert wird.
Auswirkungen und Wissenswertes
Wichtig ist, dass es Personen gibt, die einem nahe stehen und in dieser Phase eines neuen Lebensabschnittes an Ihrer Seite stehen. Ein Herzinfarkt ist schließlich keine einmalige und schnell abzuschließende Erkrankung wie eine Grippe, sondern ein sehr einschneidendes Erlebnis.
Erstes Ziel ist es, zur Ruhe zu kommen und das Herz dauerhaft zu stärken, um den weiteren Widrigkeiten des Lebens noch möglichst lange trotzen zu können. Eine Aufstellung, was man darf und was nicht, erhält der Patient vom behandelnden Arzt, jedoch bedeutet ein Wiedereinstieg in den Alltag auch eine Reihe von Überwindungen. Beispielsweise obliegt es dem Einzelnen zu ergründen, welche Art von Belastungen bei Hausarbeit oder kleineren Spaziergängen er sich bereits zutraut.
Wie kann man vorbeugen?
Eine grundlegende Möglichkeit, einem Herzinfarkt wirksam vorzubeugen, ist eine gesunde Lebensweise mit möglichst viel Bewegung. Bereits ein täglicher Spaziergang und eine ausgewogene Ernährung mit Früchten, Gemüse, Vollkornkost und wenig Fleisch kann ein wichtiger Schritt für die Gesundheit sein. Ob man zu einer Risikogruppe gehört oder ein bestimmtes persönliches Risiko trägt kann man in einem Online-Herzinfarkt-Risiko-Test des Deutsche Herzstiftung e.V. prüfen.
Weitere Sportarten, die für Herzpatienten sinnvoll sein können, sind Schwimmen, Radfahren, Joggen oder auch Walken – slebtsverständlich in einer hier begrenzten und passenden Intensisität. Übergewicht ist einer der Faktoren, der das Herzinfarktrisiko deutlich steigern kann, ebenso wie das Rauchen.
Um nach dem ersten Herzinfarkt das Risiko eines zweiten zu minimieren ist es wichtig, sich und seinem Körper Ruhe zu gönnen und ein inneres Gleichgewicht wiederzufinden. Hierzu kann es sinnvoll sein, sich in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen auszutauschen und gemeinsam einen Weg zu finden, das erlebte zu verarbeiten und ein neues Lebensgefühl zu entwickeln. Für Menschen mit wenig sozialem Anschluss kann ebenfalls die Anschaffung eines Tieres Teil der Therapie sein. Besonders geeignet können Hunde sein, da das Streicheln beruhigt und das regelmäßige Gassi gehen zu Bewegung an der frischen Luft anregt und das Immunsystem auf Trab bringt. Dieser Schritt sollte jedoch gut überlegt sein, da ein solches Tier viel Aufmerksamkeit braucht. Ist der Patient der Meinung, durch ein eigenes Tier überfordert zu sein, gibt es ebenfalls die Möglichkeit, sich als Hundesitter zu betätigen.
* Bildquelle: Tyler Olson / fotolia.com
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