Nachtkerze, Nachtkerzenöl, Nachtkerzentee - apotheken-wissen.de
Eine sehr schöne Blume, die aber weit mehr kann als nur gut auszusehen: die Nachtkerze *

Immer wieder wird man in der Werbung auf die pflegende und wohltuende Wirkung der Nachtkerzen in Cremes oder Kosmetika hingewiesen. Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Bei der Nachtkerze handelt es sich um eine Pflanzenart, die vor allem auf steinigem Untergrund wie bei Schuttplätzen, Steinbrüchen oder auch Bahndämmen wächst und ihren Namen daher trägt, dass sich die Blüten erst abends öffnen, wenn es dunkel wird. Bei Beginn der Morgendämmerung verblüht sie schnell wieder. Die Saison der Nachtkerzen reicht von Juni bis August, Merkmale der Pflanze sind außerdem gelbe Blüten, schmale haarige Blätter sowie eine fleischige, dicke Wurzel. Bei vielen Naturvölkern ist die Nachtkerze bis heute ein Symbol für Vitalität, Kraft und Gesundheit. Mittlerweile wird diese Pflanze weltweit angebaut, ursprünglich kommt sie jedoch aus Nordamerika, war dort im Gebiet zwischen Kanada und New Mexico beheimatet. Im 17. Jahrhundert wurde sie dann nach Europa gebracht und dort verbreitet.

Nachtkerzenöl, Nachtkerzentee: Wirkung und Anwendung der Nachtkerze

Die Wirkung der Nachtkerze (Oenothera biennis) erstreckt sich über verschiedene Anwendungsgebiete, man verwendet sie vor allem in Form von Nachtkerzen Öl, das aus den Samen gewonnen wird. Eines der Hauptanwendungsgebiete der Pflanze besteht in ihrer Eigenschaft als Feuchtigkeitslieferant für die Haut. Durch einen hohen Anteil an Linolsäure hilft das Öl der Nachtkerze, den Feuchtigkeitsverlust zu verringern und die Haut bei Irritation und Schuppenbildung zu beruhigen.

Je nach Anwendungsgebieten gibt es die Möglichkeit, das Öl innerlich in Form von Kapseln oder auch äußerlich als Creme, Badezusatz oder Kompresse zu verwenden. Wichtig ist: Bei der Einnahme des Öles oder der getrockneten, zerstoßenen Samen der Nachtkerzen kann es durchaus ein paar Tage oder auch Wochen dauern, bis sich die gewünschte Wirkung einstellt. So kann die Einnahme von Nachtkerzentee beispielsweise langfristig entspannen und von Krämpfen befreien, ein Löffel zerstoßener Nachtkerzen Samen, am besten in Joghurt gerührt, soll gegen die Entzündung der Bronchien helfen, Hautcremes oder Lotions mit dem Wirkstoff der Nachtkerze können bei unterschiedlichsten Hautproblemen wie trockener, rissiger sowie schuppiger Haut, Neurodermitis oder auch Ekzembildung wirken. Auch zur Senkung des Cholesterinspiegels hat sich die Heilpflanze als tägliche Nahrungsergänzung bewährt. Selbstverständlich sollte man niemals auf die alleinige Wirkung der Selbstbehandlung vertrauen. Bei größeren bzw. längerfristigen Beschwerden ist grundsätzlich ein entsprechender Arzt zu konsultieren.

Verträglichkeit und Nebenwirkungen

Zwar gilt die Anwendung der Nachtkerze generell als sehr gut verträglich und arm an Nebenwirkung, jedoch gilt es auch hier, sich vor der Anwendung zu informieren, inwiefern es Formen der Unverträglichkeit geben kann.

Eine harmlose Form der Nebenwirkungen bei innerer Anwendung sind beispielsweise Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden. Liegt jedoch die Einnahme von Nervendämpfungsmitteln (Neuroleptika) oder eine Schwangerschaft vor bzw. befindet sich die Patientin noch in der Stillzeit oder ist ein östrogenabhängiger Brustkrebs vorhanden sollte die Verwendung der Nachtkerze als Heilpflanze vollständig unterlassen werden.

Ebenfalls sollte bei Epilepsie oder der Einnahme von Blutgerinnungshemmern dringend Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Zu unerwünschten Wechselwirkungen kann es nach der Einnahme von Schmerzmitteln wie Naproxen, Dicrofenac oder Ibuprofen kommen, da die Wirkstoffe dieser Medikamente die Wirkung des Nachtkerzenöls verringern können.

Welche Wirkung hat Nachtkerzenöl auf den Hormonhaushalt?

Im Fall von Stress, falscher Ernährung oder auch mit dem fortschreitenden Alter nimmt in unserem Körper die Bildung von Gamma – Linolensäure stark ab. Dies ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die im menschlichen Körper eine große Rolle spielt, da sie den Grundbaustein für Gewebshormone bildet, die den Stoffwechsel regulieren und für die Zellfunktion wichtig sind. Diese Gamma – Linolensäure ist in Nachtkerzenöl besonders reichlich enthalten. Durch eine Kur in Form der Einnahme des Öls in Kapselform ist es möglich, eine positive Wirkung auf das Immunsystem, die Wundheilung sowie den Hormonhaushalt, vor allem beispielsweise bei Wechseljahresbeschwerden zu erzielen. Auch bei Menstruationsbeschwerden, Stress oder PMS kann die innere Anwendung eine positives Ergebnis erzielen. Allerdings ist auch hier ein Ergebnis nicht bei der ersten Einnahme ersichtlich, sondern erst im Verlauf einer solchen Kur.

Generell sorgt das Öl der Nachtkerzen für eine Steigerung des Wohlbefindens, aktiviert den Stoffwechsel, stimuliert den Muskelaufbau und steigert die Leistungsfähigkeit. Es stellt, innerlich und auch äußerlich angewendet, eine wirkungsvolle Ergänzung dar, sollte aber niemals eine reguläre Medikation ersetzen, da die Wirkung in vielen Fällen dargestellt aber nicht erwiesen ist. In Form von Cremes sind die hautpflegenden Eigenschaften jedoch bestätigt und wurden selbst von den Berliner Warentestern für gut befunden.

* Bildquelle: takazart / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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