Insulingabe bei Diabetes - apotheken-wissen.de
Insulingabe bei Diabetes *

Aus einer Gesundheitsstudie des Robert-Koch-Instituts (RKI) im Jahr 2013 über die Gesundheit in Deutschland geht hervor: Diabetes – einfach übersetzt als erhöhter Blutzuckerspiegel – gehört zu den großen Volkskrankheiten unserer Zeit. Gut 7% der Deutschen (im Alter von 18 bis 79 Jahren) erkranken an Diabetes, und dies mit überdurchschnittlichen Steigerungsraten. Weit wichtiger erscheint in diesem Zusammenhang die Dunkelziffer. Denn Diabetes verursacht über ggf. lange Jahre weder Beschwerden noch Schmerzen. Erst die  Folgeerkrankungen durch eine Diabetes geben Signale: Störungen der peripheren Nerven, diabetischer Fuß, Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputationen oder Erblinden. Wie entsteht Diabetes? Diese Frage beantworten wir in diesem Beitrag.

Wie entsteht Diabetes?

Im untenstehenden Video wird kurz und sehr anschaulich erklärt, wie eine Diabetes mellitus Typ 2 entsteht und was Sie tun können, einer solchen Diabetes-Erkrankung vorzubeugen. Wenn wir Nahrung zu uns nehmen, wird sie nach der ersten Zerkleinerung unter Beimischung von Speichel im Magen zunächst durch ein saures Sekret im Magen angedaut. Die Bauchspeicheldrüse produziert einen Verdauungssaft, der gemeinsam mit der Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm, der sich dem Magen anschließt, fließt. Im Dünndarm wird die Nahrung dann in ihre Bestandteile zerlegt, unter anderem in Fett, Eiweiß und Kohlehydrate. Die Kohlehydrate werden zu Traubenzucker (Fachbegriff: Glucose) abgebaut. Diese wird durch die Darmwand hindurch ins Blut aufgenommen. Im ganzen Körper warten Organe, Muskeln und Zellen auf diesen Traubenzucker, denn er liefert ihnen die von ihnen benötigte Energie.

Damit aber der Traubenzucker überhaupt von den Zellen aufgenommen werden kann, ist das Hormon Insulin notwendig. Das Insulin ist dabei ein entscheidender Schlüssel, denn nur mit ihm können sich die Zellen öffnen, um den Traubenzucker aufzunehmen. Der Körper produziert das Insulin in der Bauchspeicheldrüsen dort in den dafür spezialisierten β-Zellen, die sich nur in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse befinden. Von diesen Inseln entstand auch der „Insulin“ aus dem lateinischen insula = Insel. Ist viel Glucose im Blut vorhanden, muss und wird entsprechend viel Insulin produziert, denn dann werden entsprechend viele Schlüssel benötigt, um die Zellen für die Aufnahme der Glucose zu öffnen. Ist zu wenig Insulin vorhanden oder wirkt das Insulin nicht, sind zu wenige Schlüssel da oder arbeiten nicht. Dann bleiben die Zellen verschlossen, die Glucose wird nicht aufgenommen, obwohl eigentlich genug Energie vorhanden ist. Sie wird wieder ins Blut zurück gegeben, wodurch der Glucosespiegel im Blut entsprechend steigt. Im Volksmund ist dann die sogenannte Zuckerkrankheit entstanden.

Jedoch nicht allein die Energie, die von den Zellen nicht aufgenommen werden kann, ist die Negativfolge. Denn der hohe Blutzuckerspiegel sorgt dafür, dass die Bauchspeicheldrüse ihn auszugleichen versucht und entsprechend viel und noch mehr Insulin produziert – im schlimmsten Fall so lange, bis sie kapitulieren muss. Dabei ist es wichtig zu wissen: die das Insulin produzierenden β-Zellen sind nicht regenerierbar oder ersetzbar. Soll heißen: ist eine β-Zelle aufgebraucht, muss ihre Produktionsmenge von anderen β-Zellen übernommen werden, deren Arbeit wiederum entsprechend steigen muss, bis auch sie kapitulieren müssen. Medikamente können die Empfindlichkeit der Zellen für Insulin verbessern.

Schlaganfälle, ein sich verschlechterndes Sehvermögen, Herzinfarkte, Nierenerkrankungen, Taubheit in den peripheren Nerven, vor allem an den Füßen und dort auch schlecht verheilende Wunden (Diabetischer Fuß) können die späteren Folgeerkrankungen einer Diabetes sein – und erst sie decken dann erst ggf. die Diabetes-Dunkelziffer auf. Denn bis dahin verursacht eine Diabetes weder Schmerzen noch Beschwerden und somit keine Krankheitssignale.

Mit welchen Faktoren können wir selbst die Wirkung des Insulins verbessern und damit einer Diabetes-Erkrankung vorbeugen? Gesunde Ernährung und Sport und Bewegung gehören in vorderster Linie dazu.

* Bildquelle: Henrik Gerold Vogel  / pixelio.de

Von Team apotheken-wissen.de

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Ein Gedanke zu „Wie entsteht Diabetes?“
  1. Bei meinem Vater wurde Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt und es wurde ihm empfohlen, sich an einen Diabetologen zu wenden. Gut zu wissen, dass eine gesunde Ernährung und Sport maßgeblich zu einer besseren Wirkung des Insulins beitragen können. Ich hoffe, dass meine Mutter mit meinem Vater zusammen mehr auf Ernährung und Bewegung achten wird, damit sie nicht auch noch an Diabetes erkrankt.

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