Viele kennen das Problem: man sitzt locker beisammen, greift nebenbei in die Schale mit Nüssen und schon wird ein eigentlich unbekümmerter Nachmittag zum lebensbedrohlichen Albtraum. Es kommt zu Schwellungen in Mund- und Rachenraum, eventuell noch zu Juckreiz und Ausschlag. In besonders schlimmen Fällen kann die Palette der Symptome bis hin zu Blutdruckabfall, Atemnot und Erbrechen reichen. Doch was ist der Auslöser für die schlimme allergische Reaktion, auch anaphylaktischer Schock genannt? apotheken-wissen.de informiert in diesem Gesundheitsratgeber über die Nuss-Allergie.
Hintergrund Nuss-Allergie
Schlicht und einfach geht es bei der Nuss-Allergie um den Verzehr von Nüssen, auf die immer mehr Menschen, zum Teil vom Säuglingsalter an, empfindlich reagieren. Das Problem dabei: es muss nicht immer nur der Griff in die Nussmischung selber sein, oft genügen bereits Spuren von Nüssen, die irgendwo in einer Mahlzeit verwendet wurden, in ganz seltenen Fällen reicht sogar der Hautkontakt aus. Zwar gelten Nussarten wie Haselnuss, Walnuß, Mandel, Pekanuss, Pistazie oder Paranuss als Hauptübeltäter, jedoch können gerade in Müsliriegeln, Teigwarenfüllungen, Joghurt oder Pudding, vegetarischen Produkten oder auch Kuchen oder Keksen Nussspuren enthalten sein. Es ist für Allergiker also lebenswichtig, auch bei scheinbar harmlosen Lebensmitteln genauestens die Zutatenliste zu studieren.
Was tun bei einem allergischen Schock?
Zeichnen sich die Symptome eines anaphylaktischen Schocks ab ist es essentiell wichtig, sofort zu handeln und keine Zeit zu verlieren, hier kommt es auf jede Sekunde an. Im Zweifelsfall sollte man immer die 112 wählen, die hier sofort Hilfe schickt. Von einem anaphylaktischem Schock spricht man, wenn neben anderen Symptomen auch der Kreislauf versagt, zu den Vorboten können blaue Lippen, Schweißausbrüche oder auch Übelkeit gehören. Man sollte den Patienten schnellstens in die sogenannte Schocklage bringen, in dem durch das Anheben der Beine der Kreislauf stabilisiert wird. Ebenfalls ist es elementar wichtig, in regelmäßigen Abständen die Vitalfunktionen (Ist der Patient bei Bewusstsein, atmet er?) überprüft werden, bei einer Bewusstlosigkeit ist die Person sofort in die stabile Seitenlage zu bringen.
Gibt es Therapien bzw. Ernährungsempfehlungen?
Wurde auf einen Verdacht hin anhand eines Allergietests eine Nuss-Allergie festgestellt besteht die wichtigste Vorbeugung darin, diese von nun an zu meiden. Allergische Reaktionen auf Nüsse bleiben erfahrungsgemäß ein ganzes Leben lang bestehen und es gibt leider keine Möglichkeit, die Reaktionen abzuschwächen, da es fast keinen Unterschied macht, ob die Nuss roh oder erhitzt (Beispielsweise in Backwaren) verzehrt wird, da die enthaltenen Allergene den Vorgang des Erhitzens meist unbeschadet überstehen. Ganz verzichten sollten die Betroffenen daher beispielsweise auf Schokolade, fertige Teigmischungen, Marzipan, Nougat, oder andere fertige Lebensmittel. Der Blick auf die Zutatenliste sollte hierbei grundsätzlich eine Selbstverständlichkeit sein, bei unverpackten Lebensmitteln wie beim Bäcker um die Ecke stehen die Angestellten außerdem für Fragen gerne zur Verfügung. Stark gefährdete Allergiker sollten zusätzlich immer noch ein Notfallset bei sich tragen und sich nicht scheuen, die Begleiter für den Ernstfall darauf hinzuweisen. In jedem Fall ist eine genaue Aufklärung sowie Beratung Pflicht, um bedenkenlos weiter seinen Alltag planen zu können.
Was tun, wenn die Nuss-Allergie bereits im Kindesalter auftritt?
Sind bereits Kinder von der Nuss-Allergie betroffen, ist das Allergen der Erdnuss der Übeltäter, im Gegensatz von Allergien, die im Erwachsenenalter auftreten und auf die Baumnuss zurückzuführen sind. Doch ganz gleich, bei welcher Nussart die Ursache liegt: Wichtig ist, den Kindern begreiflich zu machen, was für ernste Konsequenzen es haben kann, hier die Warnung der Eltern, beispielsweise vor leichtfertigem Naschen oder einem Biss in den angebotenen Müsliriegel eines anderen Kindes, zu ignorieren. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, hier einen Experten zu Raten zu ziehen um zu gewährleisten, das die Informationen von dem betroffenen Kind auch verstanden wurde. Eine Allergie auf Lebensmittel kann bei Kindern bereits nach einigen Lebenswochen bis hin ins dritte Lebensjahr auftreten, danach verringert sich die Gefahr. Schuld daran ist der noch unreife Verdauungstrakt, daher ist gerade am Anfang Muttermilch das Beste, um sie mit allem zu versorgen, was der Körper braucht.
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Ich frage mich wie es kommt, dass immer mehr Menschen, zum Teil vom Säuglingsalter an, empfindlich auf den Verzehr von Nüssen reagieren. Immerhin sind Nüsse ja auch oft da enthalten, wo man gar nicht daran denkt. Da sollte man doch schon früh damit beginnen eine Allergie behandeln zu lassen.
Heftig, dass bei einer Allergie gegen Nüsse oft auch schon die Spuren davon reichen um eine allergische Reaktion wie Schwellungen in Mund- und Rachenraum oder sogar Atemnot und Erbrechen auszulösen. Gut zu wissen, dass allergische Reaktionen auf Nüsse erfahrungsgemäß ein ganzes Leben lang bestehen bleiben. Trotzdem sollte man unbedingt die Allergiebehandlungen wahrnehmen um einem allergischen Schock zu entgehen.