Auszug Titelseite Jahrbuch 2018 des Deutschen IVF-Registers (D·I·R)
Auszug Titelseite Jahrbuch 2018 des Deutschen IVF-Registers (D·I·R) *

Wie jedes Jahr bietet das Jahrbuch des Deutschen IVF-Registers viele Auswertungen und Analysen sowie die Kontaktdaten aller Zentren, die Mitglieder des Deutschen IVF-Registers sind und damit das Register und seine Auswertungsmöglichkeiten tragen.

Das Jahrbuch des Deutschen IVF-Registers ist dabei aber nicht nur für die Reproduktionsmediziner und -biologen eine stets hochinteressante Lektüre und Wissenserweiterung. Es bietet auch betroffenen Paaren, die einen unerfüllten Kinderwunsch zu einem erfüllten Kinderwunsch machen möchten, wichtige Informationen, Erkenntnisse und Entscheidungshilfen.

Mit der Auswertung der Behandlungen und ihrer Ergebnisse aus nahezu allen deutschen Kinderwunschzentren stellt das Deutsches IVF-Register (D·I·R)® einen einzigartigen Datenschatz dar, der mittlerweile über 1,8 Millionen Behandlungen und knapp 300.000 geborene Kinder in Deutschland enthält.

Nachfolgend aktuelle Informationen und Neuigkeiten aus dem D·I·R-Jahrbuch für das Jahr 2018.

Das Jahrbuch 2018 des Deutschen IVF-Registers (D·I·R)®

Der Deutsches IVF-Register e.V. (D·I·R)® präsentiert und veröffentlicht auf dem DVR-Kongress sein D·I·R Jahrbuch 2018. Es steht auch zum Download auf seiner Seite www.deutsches-ivf-register.de zur Verfügung. Das D·I·R Jahrbuch enthält wie immer allgemeinverständliche Informationen, Auswertungen und Kommentierungen, den Blick über den Tellerrand nach Europa sowie den Expertenbereich mit neuen Zahlen und Auswertungen:

Insgesamt wurden 106.890 Behandlungszyklen aus 131 Kinderwunschzentren für 2018 dokumentiert. Dabei kam es bei den Frischzyklen zu 64.441 Transfers und zu 17.107 Schwangerschaften. Die Schwangerschaftsrate von 32,1% pro Transfer steigt somit weiter an. 12.813 dokumentierte Geburten aus Frischzyklen (für das Jahr 2017) bedeuten 71 % aller Schwangerschaften. Die Geburtenrate pro Transfer beträgt 23,6%, pro Behandlung liegt sie also bei knapp 20 Prozent.

In den Auftauzyklen kam es 2018 bei 27.430 Transfers zu 7.907 Schwangerschaften. Dies entspricht einer Schwangerschaftsrate von 29,1% pro Transfer. Damit nähert sich weiterhin die Schwangerschaftsrate nach Auftauzyklen der nach Frischzyklen an. Nach 26.072 Transfers für das Jahr 2017 kam es zu 4.808 Geburten. Dies entspricht einer Geburtenrate von 18,4% pro Transfer.

Die Erfolge der Kinderwunschbehandlung sind stark altersabhängig. Bereits ab dem 36. Lebensjahr sinkt die Schwangerschaftsrate, während die Fehlgeburtsrate steigt.

Geborene Kinder

Insgesamt wurden 2017 über 21.000 Kinder nach einer Befruchtung außerhalb des Körpers geboren. Dies sind fast 3% aller in 2017 geborenen Kinder des Jahres 2017. Oder anders formuliert: in jeder Schulklasse sitzt mindestens ein Kind, welches sein Leben einer außerkörperlichen Befruchtung verdankt.

Diese damit fast 300.000 im Deutschen IVF-Register dokumentierten Kinder, die nach einer Befruchtung außerhalb des Körpers geboren wurden, entsprechen vergleichsweise der Einwohnerzahl von Städten wie beispielsweise Mannheim oder Augsburg.

Die Rate der Zwillingsgeburten ist im internationalen Vergleich in Deutschland mit über 20% sehr hoch, auch aufgrund des Deutschen Embryonenschutzgesetzes.

Wichtig für die Patientenpaare

Wichtig für die Patientenpaare ist die Beratung und Aufklärung bereits im Vorfeld, um

  • die Folgen des Alters auf die Entwicklung der natürlichen Fruchtbarkeit zu kennen,
  • frühzeitig ein Kinderwunschzentrum aufzusuchen, um sich untersuchen zu lassen und die Therapiemöglichkeiten zu besprechen.
  • die Risiken der Mehrlingsschwangerschaften nach Transfer von zwei Embryonen und die Vorteile des Single Embryo Transfers zu kennen.
  • die Möglichkeiten von Einfrier- und Auftauzyklen kennen zu lernen.

Schwerpunkthema des D·I·R Jahrbuchs 2018: Auftauzyklen

Das Schwerpunkthema des D·I·R Jahrbuchs 2018 widmet sich der Kryokonservierung (Einfriertechniken) und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten zusätzlicher Embryotransfers nach Wieder-Auftau. Weltweit nehmen die Auftauzyklen zu und vorzugsweise wird international der Transfer von lediglich einem Embryo (Single Embryotransfer) durchgeführt mit einem deutlich geringeren Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft.

Der Kryotransfer ist eine wunderbare zusätzliche Chance auf einen Schwangerschaftseintritt ohne Punktion, also einer „vereinfachten“ Therapie für die Patientin, die Ärzte und das IVF-Labor. Und dies mit einer Schwangerschaftsrate von knapp 30%, die somit bereits nahe den Schwangerschaftsraten von Frischzyklen ist. Moderne Kryo-Technologien sollten genutzt werden, um in noch höherer Anzahl Transfers von lediglich einem Embryo durchzuführen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann ein weiterer Embryo nach Auftauen transferiert werden. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen weiterhin weder das Einfrieren noch die Auftauzyklen. Hier sollte die Politik fördernd eingreifen, dann würden noch mehr Menschen die sinnvollen Möglichkeiten und Chancen der Kryokonservierung und Auftauzyklen wahrnehmen.

Premiere: Kooperation mit dem FertiPROTEKT Netzwerk e.V.

In diesem Jahrbuch kommt die Kooperation des D·I·R mit dem FertiPROTEKT Netzwerk e.V. erstmalig zur Geltung. FertiPROTEKT beschäftigt sich mit der Fertilitätsprotektion, also dem Schutz der Fruchtbarkeit vor geplanten Behandlungen (Operationen, Chemotherapien, Bestrahlungen), welche als unerwünschte Nebenwirkung die künftige Zeugungsfähigkeit der Patientinnen einschränken können.

Weitere Informationen finden hier online: Deutsches IVF-Register und hier das aktuelle D·I·R Jahrbuch 2018.

Über das Deutsche IVF-Register

Das Deutsche IVF-Register (D·I·R)® dient der Förderung und Unterstützung von Wissenschaft und Forschung auf dem sich rasant entwickelnden Gebiet der Humanen Reproduktionsmedizin und -biologie in Deutschland, Europa und der Welt.

Mit der Auswertung der Behandlungen und ihrer Ergebnisse aus nahezu allen deutschen Kinderwunschzentren stellt das Deutsche IVF-Register (D·I·R)® einen einzigartigen Datenschatz dar, der mittlerweile über 1,8 Millionen Behandlungen und knapp 300.000 geborene Kinder in Deutschland enthält.

* Bildquelle: Auszug aus der Titelseite des Jahrbuchs 2018 des Deutschen IVF-Registers (D·I·R)®. Erschienen: Krause und Pachernegg GmbH, Verlag für Medizin und Wirtschaft, 16. Jahrgang 2019 // Modifizierter Nachdruck aus J Reproduktionsmed Endokrinol 2019; 16 (6) // ISSN 1810-2107. Graphiken: Soo-Hee Kim.

Von Team apotheken-wissen.de

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Ein Gedanke zu „Deutsches IVF-Register – Jahrbuch 2018: Erfüllte Kinderwünsche“
  1. Interessant, dass das IVF-Register betroffenen Paaren, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben, wichtige Informationen, Erkenntnisse und Entscheidungshilfen bietet. Zusätzlich zu der Beratung in einer Kinderwunschklinik ist man damit wohl gut beraten. Ich wusste gar nicht, dass so ein Register überhaupt existiert.

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