Holunderbeerensaft, Holunder Rezepte - apotheken-wissen.de
Für unser Wohlergehen und Immunsystem: Holunderbeerensaft und Holunder Rezepte *

Bereits im Mittelalter wurde die positive Wirkung des Holunders für Immunsystem und Wohlergehen gekannt und genutzt. Der Holunderstrauch, von dem sowohl die Blüten, als auch die Beeren genutzt und verarbeitet werden können, wächst bis zu sieben Metern hoch, blüht von Mai bis Mitte Juli und ist sowohl wild in Hecken, Gebüschen und an Ufern von Gewässern, als auch angebaut in heimischen Gärten zu finden. Beheimatet ist der Holunder (Sambucus nigra) in Europa, Nordafrika und Asien. Besonders typisch ist die Anordnung der reifen, dicht beieinander wachsenden, glänzenden schwarz – violetten Beeren in Dolden mit weit verästelten kleinen Zweigen. Die Verwendung des Holunders ist besonders vielfältig. Je nach Anwendungsgebiet, ob einfach für den Genuss oder zur Linderung von verschiedenen Beschwerden, reicht die Palette von Holunderbeerensaft über Gelees, Holunderblütensekt oder Küchle bis hin zu Tees, Likören und vielem mehr. Soweit Überlieferungen über die Verwendung des Holunders und Holunder Rezepte zurück reichen, so vielfältig sind auch die Erzählungen über den damaligen Aberglauben rund um den Holunderstrauch. Beispielsweise glaubten die Germanen, dass im damals sogenannten „Hollerstrauch“ die Göttin Holda wohnte. Diese sollte in eigens vors Haus gepflanzten Holundersträuchern Blitz, Feuer und bösen Zauber vom Haus fernhalten. Dieser Glauben wurde später von den Brüdern Grimm in Form von der Märchenfigur „Frau Holle“ aufgegriffen und weiter geführt.

Was macht die heilende und wohltuende Wirkung von Holunderbeerensaft aus?

Holunderbeerensaft gilt seit langem vor allem als Vitamin- und Eisenlieferant. Gerade bei Erkältungen, wenn das Immunsystem angegriffen ist, wirkt er warm oder kalt getrunken, um den Körper von innen zu stärken und auch Entzündungen vorzubeugen. Auch bei Blasenentzündungen bzw. Nierenleiden wird er oft eingesetzt, um rasche Abhilfe zu schaffen. Hierbei hilft vor allem seine harn- und schweißtreibende Wirkung, um Schadstoffe schnell wieder aus dem Körper zu schwemmen. Auch die Schleimproduktion der Bronchien wird durch die Wirkung des Holunders angeregt. Vor allem das reichlich enthaltene Vitamin C sowie die Vitamine A, B1 und B2 machen ihn zu einer Wunderwaffe wenn es darum geht, möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen. Diese sorgen unter anderem dafür, einen erhöhten Cholesterinspiegel zu senken und dem angeschlagenen Immunsystem wieder Auftrieb zu geben. Man schreibt den gekochten Holunderbeeren außerdem eine fiebersenkende Wirkung zu.

Was ist bei der Verwendung von Holunderbeeren zu beachten?

Durch den enthaltenen, schwach giftigen Stoff Sambunigrin ist unbedingt davon abzuraten, die Holunderbeeren roh zu sich zu nehmen. In ungekochter Form kann der Verzehr Schwindel, Durchfall, Erbrechen oder auch Sehstörungen, bis hin zu Herzrhythmusstörungen auslösen. Bei den Blüten gibt es diese Einschränkungen dagegen nicht. Werden die Beeren jedoch in gekochter Form zu Saft oder Brei verarbeitet kehren sich diese Nebenwirkungen ins positive um und der Holunder entfaltet seine wohltuende, stärkende und heilende Wirkung. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann reinen Holunderbeerensaft problemlos im Reformhaus erstehen. Da die Wirkungen und Nebenwirkungen gerade im Bezug auf Schwangere bisher nicht ausreichend erforscht sind sollten diese sicherheitshalber auf den Verzehr von Holunderbeeren und anderen Produkten aus Holunderbeeren verzichten.

Verarbeitung und leckere Holunder Rezepte

Wer nicht auf die Erzeugnisse aus dem Handel zurückgreifen und leckeren Holunderbeerensaft selber herstellen möchte kann dies auf eine einfache Art und Weise mit wenig Zeitaufwand tun. Hierzu werden die Beeren zuallererst gründlich gewaschen und von den Stielen gezupft, anschließend müssen sie 15 Minuten kochen, bis sie schrumpelig und weich aussehen. Nun die fertig gekochten Beeren lediglich noch in ein Baumwolltuch gießen und nach dem Abkühlen durch das Tuch in ein Gefäß drücken. Für diejenigen, die es lieber gesüßt mögen, können pro Kilogramm Beeren noch ca. 200g Zucker hinzu gefügt werden. Besonders haltbar wird der Saft, wenn er in fest verschließbare Flaschen gegossen wird, die zuvor 30 Minuten in heißem Wasser ausgekocht wurden. Trinkt man von diesem Saft ein kleines Glas täglich hat man bereits sehr viel für ein gesundes Immunsystem sowie gegen Vitaminmangel getan. Im Winter kann die Palette noch zusätzlich um eine schmackhafte Zugabe im Glühwein erweitert werden. Fügt man zum Saft noch Gelierzucker und weitere Geschmackskompositionen wie Birne oder Apfel hinzu erhält man zusätzlich noch eine leckere selbstgemachte Konfitüre. Auch die Holunderblüten kann man repräsentativ in frittierter Form anbieten, indem man 6 bis 8 Dolden ausschüttelt, um eventuell versteckte Insekten zu entfernen, und einen Teig aus 8cl Weißwein, 80g Mehl und einer Prise Salz anrührt, diesen eine halbe Stunde quellen lässt und anschließend mit zwei Eiern sowie 2 EL Rum vermengt. Anschließend werden die Dolden durch den Teig gezogen und in Frittierfett ausgebacken. Bei den Anwendungsgebieten sind kaum Grenzen gesetzt, selbst als Sirup, Suppe oder Fußbad ist der Holunder hervorragend einzusetzen. Zu jeder Zeit eine schöne Möglichkeit, etwas für sich und seine Gesundheit zu tun.

* Bildquelle: Efraimstochter / pixabay.com

Von Team apotheken-wissen.de

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