Symptome Keuchhusten - apotheken-wissen.de
Das frühe Erkennen eines Keuchhustens ist mehr als wichtig *

Eine der größten gesundheitlichen Bedrohungen für Babys und Kleinkinder mit möglicherweise sehr schwerwiegenden Folgen ist der Keuchhusten (Pertussis). Es handelt sich hierbei um eine bakterielle Infektion der oberen Luftwege, die durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen wird, und die ihren Namen zu Recht trägt. Keuchhusten ist vor allem deshalb so gefährlich, weil mit ihm häufig Komplikationen in Form von Gehirnentzündung (Enzephalitis), Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung einher gehen. Unbehandelt kann die Erkrankung, gerade bei Babys, im schlimmsten Fall tödlich verlaufen. Ein weiteres erhebliches Risiko stellen die starken, sich steigernden Hustenanfälle dar, die häufig zu Atemnot führen.

Symptome Keuchhusten, Diagnose Keuchhusten

Nach der Ansteckung durch Tröpfcheninfektion gibt es eine ein- bis dreiwöchige Inkubationszeit, bevor durch die ersten Symptome eines Keuchhustens erkennbar werden. In den folgenden ein bis zwei Wochen stellen sich leichte Erkältungsbeschwerden in Form von Husten, Schnupfen und Heiserkeit ein, danach beginnt die Hustenanfallsphase. Diese erkennt man deutlich am keuchenden, pfeifenden Einatmen im Anschluss an den Hustenanfall, welcher oft Erbrechen oder das Ausstoßen zähen Schleims beinhaltet.

Normalerweise fällt die Diagnose bei Babys oder Kleinkindern leichter, als bei Jugendlichen oder Erwachsenen, da das Krankheitsbild bei älteren Betroffenen leicht mit einem hartnäckigen Husten verwechselt werden kann. Dies wird dann kritisch, wenn sich im direkten Umfeld Babys oder Kinder aufhalten, die sich leicht anstecken können.

Für eine genaue Anamnese klärt der Arzt zunächst ab, ob Probleme beim Luftholen bestehen, wie lange der Husten bereits andauert und ob Schleim abgehustet wird. Als nächstes wird ermittelt, ob Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündung bestehen. Eine Mittelohrentzündung kann relativ schnell durch starke Ohrenschmerzen lokalisiert werden. Zur Diagnose einer Lungenentzündung wird ein Röntgenbild erstellt. Bei Babys und Kleinkindern reicht zur Keuchhusten Diagnose oft ein Abstrich aus der Nase, um den Erreger festzustellen.

Verlauf einer Keuchhustenerkrankung

Das Hustenstadium dauert normalerweise vier bis sechs Wochen. Hiernach beginnt die Erholungsphase, in der die Hustenattacken langsam abklingen. Diese Phase dauert in der Regel sechs bis zehn Wochen. Allerdings reagieren die Betroffenen noch Wochen oder sogar Monate nach der Genesung sehr empfindlich auf Anstrengung, Rauch oder kalte Luft, was sich durch Reizhustenanfälle bemerkbar macht. Wird die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert mit anschließender Keuchhusten Behandlung, endet die Ansteckungsgefahr bereits nach dem fünften Behandlungstag. Jedoch sollte generell auf Besuche in Kitas, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen verzichtet werden, bis die Krankheit völlig ausgeheilt ist.

Impfempfehlungen und Nebenwirkungen

Da Neugeborene von der Mutter keinen Nestschutz bekommen, wird dringend empfohlen, Säuglinge ab der achten Lebenswoche gegen Keuchhusten zu impfen. Der Begriff Nestschutz bezeichnet die Immunität von Neugeborenen gegen Infektionskrankheiten, die durch mütterliche Antikörper vermittelt wird. Diese werden durch die Plazenta oder beim Stillen durch die Muttermilch übertragen. Eine Impfung gegen Keuchhusten wird in Kombination mit weiteren Schutzimpfungen vom Kinderarzt durchgeführt und erfolgt in mehreren Schritten. Im Alter von 5 – 6 Jahren sowie bei Jugendlichen zwischen 9 und 18 Jahren sollte jeweils noch eine Auffrischung stattfinden. Wurde die Impfung im Kindesalter versäumt, sollte sie ab 11 Jahren dringend nachgeholt werden. Eventuell auftretende Nebenwirkungen wie Überempfindlichkeit, Krämpfe oder Fieber verlaufen im Normalfall mild und haben keine Folgen. Da geimpfte Personen zwar selber nicht an Keuchhusten erkranken, jedoch einige Tage als Überträger wirken können, wird hier im direkten Kontakt mit erkrankten Personen zur vorbeugenden Einnahme eines Makrolidantibiotikums geraten. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Empfehlungen der Ständigen Impfkommision in Sachen Keuchhusten (Pertussis).

Möglichkeiten der Keuchhusten Behandlung

Entscheidend ist es bei Keuchhusten vor allem, möglichst frühzeitig die Keuchhusten Symptome zu erkennen, eine Diagnose zu stellen und im positiven Fall mit der Keuchhusten Behandlung zu beginnen. Eventuell verabreichte Antibiotika haben bei zu später Anwendung deutlich weniger Chancen zu wirken. Antibiotika werden zumeist aber nur in schweren Fällen eingesetzt, sie den Krankheitsverlauf bei frühzeitigem Einsatz abschwächen oder ihnsogar verhindern. Später eingesetzt verkürzen sie die Dauer der Ansteckungsgefahr und verhindern die Verbreitung, können aber die Dauer der Erkrankung nicht mehr beeinflussen. Während eines Hustenanfalls ist es wichtig, die Kinder aufrecht hinzusetzen, um das Luftholen zu erleichtern. Bei einem leichten Verlauf der Krankheit ist es durchaus möglich, Kleinkinder und Babys zuhause zu behandeln, wobei keine strenge Bettruhe eingehalten werden muss. Ruhe und Schonung haben hier oberste Priorität. Handelt es sich um einen schwereren Verlauf mit Atemnot, ist eine stationäre Behandlung des Keuchhustens unverzichtbar. Im Krankenhaus wird darauf geachtet, dass sich der Schleim nicht in den Atemwegen festsetzt, um einen Atemstillstand zu vermeiden. In sehr seltenen Fällen kann ein Keuchhusten bei Kindern unter sechs Monaten lebensbedrohlich verlaufen, bei Kindern, die älter als sechs Monate sind, nimmt die Gefahr von besonders schweren Auswirkungen ab.

Generell gilt: Es ist gerade für Babys und Kleinkinder lebenswichtig, die empfohlenen Impfungen durchführen zu lassen. Was hier versäumt wird kann unter Umständen nicht wieder gut gemacht werden. Den genauen Impfplan erhält man bereits mit dem gelben Untersuchungsheft im Krankenhaus. Fragen werden gerne von Ärzten und Schwestern beantwortet.

* Bildquelle: Floki / fotolia.de

Von Team apotheken-wissen.de

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