Gesetzliche oder private Krankenversicherung - apotheken-wissen.de
Gesetzliche oder private Krankenversicherung? *

Nicht jeder hat die Wahl: Wer als Angestellter zu wenig verdient oder auch diverse schwere Vorerkrankungen hat, für den kommt ein Antrag auf Aufnahme in die private Krankenversicherung nicht infrage. Denen, die die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, stellt sich dagegen oft die Frage ob sich denn ein Beitritt in die PKV grundsätzlich lohnt. Bei der Beantwortung dieser Frage hilft es, einen Vergleich zwischen wichtigen medizinischen Leistungen anzustellen. Oft wird die PKV vor allem für Beamte als interessant erwähnt, während andere Berufsgruppen genau hinschauen sollten.

Die freie Arztwahl kann ein Vorteil sein

Grundsätzlich müssen Sie sich auch als gesetzlich Versicherter um eine ausreichende ambulante Versorgung keine Sorgen machen. Unterschiede bestehen allerdings in:

  • der Arztwahl
  • der Zuzahlung zu und Erstattung von Medikamenten
  • in vielen Fällen dem Service in einer Arztpraxis.

Vor allem der erstgenannte Aspekt kann eine wichtige Rolle spielen. Denn viele Spezialisten behandeln inzwischen nur noch Privatpatienten. Damit kann es als gesetzlich Versicherter schwierig sein, auf die Schnelle einen Augenarzt oder guten Orthopäden zu finden. Bei der PKV haben Sie die Wahl.

Zahnersatz und Brillen kosten Sie bei der GKV viel Geld

Auch wer sich entscheidet, in der GKV zu bleiben, sollte unbedingt einen privaten Zusatztarif abschließen, der Zahnersatz abdeckt. Denn hier zeigen sich die gesetzlichen Krankenkassen sehr knauserig. Das kann im schlimmsten Fall Zuzahlungen von mehreren Tausend Euro zur Folge haben.

Ähnliches gilt für Sehhilfen, auch wenn die Kosten hier im Regelfall deutlich niedriger ausfallen. Wer bei der GKV ist, muss seine neue Brille meist komplett selbst bezahlen, außer er ist jünger als 18 Jahre.

Bei der Psychotherapie kann die GKV oft noch punkten

Psychotherapie ist für Versicherungen allgemein ein schwieriges Thema. Sie ist nicht nur mit Kosten für die Behandlungen verbunden. Das Rückfallrisiko bei psychischen Erkrankungen ist im Durchschnitt groß. Wer schon einmal in psychotherapeutischer Behandlung war, hat es deshalb oft schwer, überhaupt von einer privaten Versicherung angenommen zu werden und wenn, dann oft nur unter der Prämisse, dass er eine eventuell notwendige Psychotherapie komplett aus eigener Tasche zahlen muss.

Auch wenn Sie nach Ihrer Aufnahme in die PKV einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen, fallen die Erstattungen bei manchen privaten Versicherungen schlechter aus als bei der GKV. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren zunehmend angeglichen.

Entscheidend ist Ihr Tarif

In vielen Bereichen kann eine private Versicherung also durchaus punkten. Entscheidend dafür ist aber Ihr persönlicher Tarif. Sind Sie bei einem Antrag auf Aufnahme in die PKV schon älter oder haben Sie diverse Vorerkrankungen hinter sich, kann Ihr Monatsbeitrag vergleichsweise hoch ausfallen. Außerdem ist es wichtig, die einzelnen Unterschiede zwischen den Versicherungen genau zu vergleichen und sich zu überlegen, was Ihnen speziell wichtig ist. So können Sie letztlich einen Tarif finden, der leistungstechnisch zu Ihnen passt und darüber hinaus Ihren Geldbeutel nicht zu sehr belastet.

* Bildquelle: Benjamin Klack  / pixelio.de

Von Team apotheken-wissen.de

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