Kalziummangel - apotheken-wissen.de
Milchprodukte sind besonders gut gegen einen Kalziummangel *

Kein anderes Mineral spielt im menschlichen Organismus eine größere Rolle als Kalzium. Es erfüllt eine Reihe von lebenswichtigen Aufgaben und muss daher ständig zugeführt werden. Dies funktioniert allerdings nur in Verbindung mit der Aufnahme von Vitamin D, da dieses die Aufnahme der entsprechenden Menge Kalzium erst ermöglicht. Bei einem Kalziummangel holt sich der Körper das, was er braucht, aus der Knochen- und Zahnsubstanz. Hält dieser Zustand zu lange an kann es nach und nach zu einem Abbau der Knochensubstanz führen, diese werden brüchig, genauso wie die Zähne, was sich unter anderem in Form einer Osteoporose äußern kann.

Diese und ähnliche Ängste gerade älterer Generationen haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass der Absatz von Kalziumpräparaten sprunghaft angestiegen ist. Jedoch kann durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung oft wirksamer vorgebeugt werden als durch diverse Pulver oder Tabletten aus Reformhaus, Handel und Apotheke.

Wofür wird Kalzium eigentlich gebraucht?

Seine Bedeutung für die Neubildung und Entwicklung wichtiger Teile des Körpers spielt bereits im Mutterleib eine wichtige Rolle. Kalzium kann nicht im Körper selbst gebildet werden: Kalzium wird somit ausschließlich über die Nahrung aufgenommen und stellt mengenmäßig das wichtigste Mineral im Körper dar, wobei ein Anteil von satten 99 Prozent in den Zähnen und Knochen steckt. Diese zählen zum sogenannten Hartgewebe, das größtenteils aus Kalziumverbindungen besteht und daher ständig mit Nachschub versorgt werden muss.

Eine eigenständige Regulierung des Kalziumbedarfes, beispielsweise im Blutplasma, erfolgt dadurch, dass die Knochen und Zähne außerdem als Kalziumdepot dienen und dieses bei einem Kalziummangel abgeben. Wird mehr von dem Mineral aufgenommen als verwendet scheidet der Körper es über den Urin einfach aus, eine Überdosierung kann also nicht vorkommen – wobei es zwischenzeitlich auch andere Meinungen zum Thema Überdosierung Kalzium gibt. Des weiteren spielt Kalzium eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes sowie der Stabilisierung der Zellwände, ist unerlässlich für die Blutgerinnung und verhindert außerdem das Aufkommen von Muskelkrämpfen und anderen neurologischen Problemen, die bis hin zu Halluzinationen oder Psychosen führen können.

Symptome bei Kalziummangel und wie kann man ihnen entgegenwirken?

Optimal versorgt ist, wer von Kindheit an vorsorgt und ausreichend Kalzium zu sich nimmt. Bis zum 30. Lebensjahr wird eine Überversorgung zur Anlage zusätzlicher Vorratsdepots in den Knochen genutzt, diese zusätzlichen Speichervorräte werden ab bei älteren Personen nicht mehr eingebaut. Ab diesem Zeitpunkt bedient sich der Organismus nur noch aus den bis dahin angelegten Depots in Knochen und Zähnen. Es empfiehlt sich also, dann noch penibler auf eine regelmäßige Zufuhr von Kalzium sowie auf ausreichend Bewegung zur Bildung von Vitamin D zu achten, um eine Unterversorgung zu vermeiden.

Nicht immer ist es möglich, einen Kalziummangel frühzeitig zu bemerken und danach zu handeln, da die Symptome oft erst später oder nur schwer erkennbar auftreten. Erste Symptome können beispielsweise ein Krampf in den Händen bzw. Füßen oder auch ein Kribbeln um den Mund herum sein. Des Weiteren kann sich der Herzschlag verlangsamen. In erhöhtem Maße kann sich ein Kalziummangel sogar lebensbedrohlich auswirken. Weitere Auswirkungen können ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche selbst bei geringer Belastung oder eine Verformung der Knochen bis hin zu permanenten starken Schmerzen sein.

Besonderer Bedarf an Kalzium besteht vor allem in der Schwangerschaft oder noch im Wachstum. Hier sollte man generell auf eine höhere Zufuhr achten, ggf. mit Präparaten, am besten in Absprache mit dem Hausarzt, nachhelfen.

In welchen Lebensmitteln ist Kalzium enthalten?

Kalzium ist in vielen Lebensmitteln enthalten, einen guten Schritt in die richtige Richtung kann man bereits dann tun, wenn man bei Mineralwasser auf einen besonders hohen Kalziumgehalt, idealerweise gepaart mit einem besonders niedrigen Natriumgehalt, achtet.

Des Weiteren enthalten vor allem Milchprodukte wie Milch, Quark, Joghurt, Buttermilch oder Dickmilch sowie viele Käsesorten besonders viel Kalzium. Bei Gemüsefans kommen besonders die Liebhaber von Kohlrabi, Porree, Broccoli, Grünkohl, Bohnen oder auch Artischocken in den Genuss der Kalziumversorgung. In der Regel enthalten Blätter besonders viel von dem Mineral, Stiele oder Stengel stehen an Platz zwei auf der Liste vor Wurzeln und Samen. Auch in Hülsenfrüchten ist Kalzium enthalten, hier allerdings nur in geringer Menge.

Hier finden Sie weitere Informationen, bspw. über die notwendige Kombination Kalzium und Vitamin D, sowie eine ausführliche Übersicht über besonders kalziumreiche Lebensmittel.

Wer einem Kalziummangel vorbeugen möchte ist also nicht zwangsweise auf Pulver bzw. Tabletten angewiesen: Eine ausgewogene und bewusste Ernährung sorgt generell für eine gesündere und schonendere Lebensweise. Ausreichend Bewegung sollte auch in hektischen Zeiten ebenfalls eine Selbstverständlichkeit sein, oft reicht bereits ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft, es muss nicht unbedingt immer ein Gewaltmarsch sein.

* Bildquelle: © M.studio – Fotolia.com

Von Team apotheken-wissen.de

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Ein Gedanke zu „Kalziummangel – Ursache, Wirkung und Vorbeugung“
  1. Gut zu wissen, dass kein anderes Mineral im menschlichen Organismus eine größere Rolle spielt als Kalzium. Heftig, dass sich der Körper bei einem Kalziummangel aus der Knochen- und Zahnsubstanz holt, was er braucht. Mein Zahnarzt meinte, das könnte eine Ursache für meine brüchigen Zähne sein.

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