apotheken-wissen.de: eine Raupe des Eichenprozessionsspinners
apotheken-wissen.de: eine Raupe des Eichenprozessionsspinners **

Raupendermatitis durch die Raupe des Eichenprozessionsspinners: Als Raupendermatitis bezeichnet man Reaktionen der Haut, die durch den direkten Kontakt mit den Gifthaaren einer Raupe entstehen können.

Starker Juckreiz, rote Flecken und Knötchen, Schwellungen, Quaddelbildung sowie Hautentzündungen sind die häufigsten Reaktionen auf das in den Brennhaaren der Raupen enthaltene Nesselgift.

Da der Eichenprozessionsspinner und damit seine Raupen seit Jahren auf dem Vormarsch ist, berichten wir hier anhand seines Beispiels.

Wissenswertes zum Eichenprozessionspinner und Vorbeugung

apotheken-wissen.de: ein Nest des Eichenprozessionsspinners
apotheken-wissen.de: ein Nest des Eichenprozessionsspinners *

In vielen deutschen Bundesländern ist der Eichprozessionsspinner mittlerweile vertreten und vor allem während seiner Hauptentwicklungszeit von Mai bis Juni ist besondere Vorsicht vor seinen Gifthaaren geboten. Wie sein Name schon sagt: vor allem an Eichen ist er anzutreffen – zumeist mit vielen seiner Artgenossen in einem Nest oder wie bei einer Prozession.

Aber Vorsicht: Der Eichenprozessionsspinner ist nicht nur in seiner Hauptentwicklungsszeit gefährlich, sondern das ganze Jahr über!


Denn seine mit Nesselgift ausgestatteten Haare sind dauerhafter als der Eichenprozessionsspinner selbst: in der Luft schwebend oder auf dem Boden liegend, im Unterholz und im Bodenbewuchs sind die gefährlichen Gifthaare der Raupen ebenso zu finden wie in Raupennestern, die an Bäumen haften oder auf dem Boden liegen. Und wo immer die Gifthaare des Eichenprozessionsspinners sind: sie können sich dort über Jahre hinweg halten. Sowohl Kinder als auch Erwachsene in Freizeitanlagen, Gärten, Schulen, Kindergärten, Schwimmbädern, Parks und Wäldern mit Eichenbestand sind also gefährdet.

Eichenprozessionsspinner: Symptome der Haut und der Augen

apotheken-wissen.de: eine Raupendermatitis am Arm
Eine Raupendermatitis am Arm ***

Symptome der Haut

In etwa zwei Dritteln aller Fälle tritt eine akute Nesselsucht (Urtikaria) auf, bei rund einem Drittel kommt es zu Entzündungen der Haut. Generell sind die häufigsten Reaktionen auf das in den Brennhaaren der Raupen enthaltene Nesselgift: starker Juckreiz, rote Flecken und Knötchen, Schwellungen, Quaddelbildung bis hin zu Hautentzündungen.

Symptome der Augen

Neben der Raupendermatitis sind noch weitere Symptome möglich: kommen die Raupenhaare mit den Augen in Kontakt, können sie beim Menschen eine starke Bindehautentzündung verursachen. Werden die Gifthaare eingeatmet, kann es zu Schwellungen im Hals- und Rachenbereich, die Husten und Atemnot verursachen können, bis hin zu einem Asthmaanfall kommen.

Allgemeinsymptome

Als Allgemeinsymptome können eine erhöhte Temperatur, Schwindelanfälle und an allgemeines Krankheitsgefühl und Unwohlseingefühl möglich sein.

Sofortmaßnahmen nach Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner

Eine Berührung der Raupen und ihrer Nester sollte unbedingt vermieden werden. Im Falle eines Verdachts eines Gifthaarkontakts können folgende Maßnahmen helfen:

  • Kleidung umgehend  und nicht in geschlossenen Räumen = im Freien wechseln
  • Schuhe nass reinigen
  • Sichtbare Raupenhaare entfernen (Kleiderbürste, Klebestreifen, Handschuhe tragen, weiteren Kontakt mit Augen oder Einatmen vermeiden)
  • Kleidung waschen (mindestens bei 60 Grad)
  • Gründlich duschen mit intensiver Haarreinigung
  • Augenspülung mit Wasser
  • Betroffene Gegenstände waschen, absaugen, feucht reinigen
  • Bei Hautreaktionen empfiehlt es sich, den Hausarzt aufsuchen (Notrufnummer ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117)
  • Bei Atemnot sofort den Rettungsdienst (Notruf 112) alarmieren.

Eichenprozessionsspinner: Meldepflicht

Wer Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt, ist aufgefordert, diese umgehend zu melden (zum Beispiel beim zuständigen Gesundheitsamt oder Gartenbauamt).

Dieses Video zum Thema Eichenprozessionsspinner zeigt Ihnen noch besser, wie genau der Eichenprozessionsspinner aussieht:

Literatur zum Thema Hautkrankheiten, Hautausschlag

* Bildquelle: Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) im Nest am Stamm einer Eiche; Wikipedia / Falko Seyffarth („FWHS“), Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 deKurz

** Bildquelle: Thaumetopoea processionea, Raupe. Berlin-Charlottenburg; Wikipedia / Accipiter (R. Altenkamp, Berlin), Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 deKurz

*** Bildquelle: Raupendermatitis (Lepidopterismus) durch Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea); Wikipedia / Daniel Ullrich, Threedots, Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 deKurz

Textquelle: Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF)

Von Team apotheken-wissen.de

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