Wenn das Herz "bricht": das Broken-Heart-Syndrom
Wenn das Herz „bricht“: das Broken-Heart-Syndrom *

Gebrochenes Herz – die Diagnose klingt ein bißchen nach romantischem Hollywood-Kino, ist aber tatsächlich eine seltene Krankheit. Die Betroffenen, meistens Frauen ab 50 Jahren, stehen unter hoher seelischer Belastung und zeigen recht plötzlich die Symptome eines Herzinfarktes. In der Klinik lassen sich keine Ursachen eines Herzinfarktes, wie verstopfte oder oder verengte Herzkrankgefäße festellen, wodurch das Broken-Heart-Syndrom meistens erst richtig gedeutet werden kann. Lebensgefährlich ist das Broken-Heart-Syndrom in der Regel nicht und es kann auch gut behandelt werden, sodass es den Betroffeen bereits innerhalb weniger Tage bereits besser geht. Medikamentöse Unterstützung durch stressmindernde Präparate oder professionelle psychologische Beratung in schwerwiegenden Fällen helfen bei der vollständigen Genesung.

Seelische Belastung löst das Broken-Heart-Syndrom aus

Das Broken-Heart-Syndrom tritt meistens bei Frauen auf, fast immer erst nach der Meno-Pause. Männer sind deutlich weniger betroffen. Auslöser ist hoher emotionaler Stress, bspw. der Verlust eines geliebten Menschen, sei es durch einen Todesfall oder eine Trennung, Konflikte im familiären Umfeld, ein traumatisches Erlebnis wie ein Unfall, Überfall, Naturkatastrophe etc. Die Ursache ist nicht konkret festzumachen, denn jeder empfindet Stressmomente natürlich subjektiv unterschiedlich stark. Forscher gehen davon  aus, dass die Ursache des gebrochenen Herzens darin begründet liegt, dass der Körper vermehrt Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol ausschüttet und diese das Herz belasten.  Zu viele Hormone wirken auf das Herz ein und bringen es durcheinander. Zudem produziert der Körper der Frau nach den Wechelsjahren weniger Östrogene, welche das Herz eigentlich schützen. Das Herz schlägt durch diese Einflusskombination weniger stark und einige Teile des Herzmuskels arbeiten fehlerhaft.

Wie macht sich das Broken-Heart-Syndrom bemerkbar?

Die akuten Symptome sind zwar nicht weniger gefährlich als ein Herzinfarkt, die Folgen aber deutlich geringer.

Plötzlich auftretende Atemnot, Panik, Übelkeit und Schmerzen in der Brust – die Symptome des Broken-Heart-Syndroms sind einem Herzinfarkt erschreckend ähnlich. Daher werden die Patienten auch eigentlich stets mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht und auch in der Erstversorgung entsprechend behandelt. Eine Herzkatheter-Untersuchung ist wie im Falle eines Herzinfarktes notwendig. Auch die EKG-Kurven zeigen die  Anzeichen eines Herzinfarkts, die Zacken und Wellen täuschen sogar Ärzte. Klarheit bringt nur die Untersuchung der Herzkranzgefäße: im Gegensatz zum Herzinfarkt sind diese weder verstopft, noch verengt. Langzeitfolgen, wie abgestorbenes Gewebe, welches bei einem Herzinfarkt zurückbleibt, gibt es beim Broken-Heart-Syndrom nicht. Glücklicherweise ist eine irreversible Schädigung des Herzens nicht der Fall – ein gebrochenes Herz ist heilbar!

Wie therapiert man ein gebrochenes Herz?

Das Herz beginnt nach wenigen Tagen oder spätestens Wochen wieder normal zu arbeiten. Ist die akute Stressphase überwunden, regeneriert sich auch das Herz wieder. Auch wenn das Broken-Heart-Syndrom nicht so gefährlich und vor allem folgenreich wie der Herzinfarkt ist, bleiben die Betroffenen erstmal zur Beobachtung im Krankenhaus, meist sogar auf der Intensivstation. Ein Schock, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Kammerflimmern können in schweren Fällen auftreten. Die Verabreichung von Betablockern kann sinnvoll sein und kann den Betroffenen bzw. ihrem Herz nach überstandenem Broken-Heart-Syndrom helfen, Stress oder Trauer besser zu bewältigen.

Tako-Tsubo-Kardiomyopathie?

…ist das Synonym des Broken-Heart-Syndroms, genauso wie die Stress-Kardiomyopathie. Die Bezeichung klingt japanisch und hat auch in Japan ihren Ursprung. Da Herzkatheter-Untersuchungen zeigen, dass ein gebrochenes Herz eine ähnliche Form hat wie eine Tintenfischfalle namens „Tako-Tsubo“, ist das Syndrom auch unter diesem seltsam klingenden Namen bekannt und wurde erstmals 1991 beschrieben. Die Form das Tako-Tsubu sieht aus wie ein Krug ohne Henkel/Hals und erinnert an die verengte linke Herzkammer beim Broken-Heart-Syndrom.

* Bildquelle: Gebrochenes Herz: Joujou  / pixelio.de

Von Team apotheken-wissen.de

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